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Ein leiser Schimmer
geschrieben von Franklin M. Bekker am 22.08.2017
Bewertung zum Beitrag Ein leiser Schimmer
Mir gefallen die sprachlichen Bilder, insbesondere der sich wehmütig regende Schatten, den keiner mehr braucht, hat es mit angetan. Schöne Assonanzen. Der letzte Vers regt eine Zweitlektüre an, was mit dem Bruch des Schemas einhergeht. Das hatte ich aber auch nicht anders erwartet :)

In der dritten Strophe im vierten Vers scheint mir, wird das Metrum ungewollt holprig.

Ich bin nicht sicher, ob es ein "Sommer-zu-Herbstgtedicht" ist, woran ich zeitweilig denken musste oder ein "Tag-zu-Nacht-Gedicht, woran ich ebenfalls zweitweilig denken musste. Aber ich musste auch an Dornröschen denken.
Keiner der Subtexte scheint als durchgängig verwendete Vorlage gedient zu haben. Stimmt das?

Viele Grüße, schön von dir zu lesen.


Kommentar des Autors vom 31.08.2017.

Moin Franklin, das ist richtig. Die Strophen malen im Prinzip semantisch alle ein ähnliches Bild, auf unterschiedliche Art und Weise. Die vierte Strophe bricht es natürlich und gibt etwas Interpretationsspielraum. Ich machs mal einfach und lass die Banalität aus dem Sack: Ist im Endstadium, das sich unschön hingezogen hat, einer längeren Beziehung entstanden. ;-) In der dritten STrophe müsste ich wirklich nochmal ans Metrum ran... bei Gelegenheit. Schön von dir zu hören! Liebe Grüße
Frostzustand
geschrieben von emotions am 04.04.2015
Bewertung zum Beitrag Frostzustand
Hallo Morgenstern,
es klingt lethargisch, aber auch harmonisch.
Schön beschrieben, was nicht schön ist: Die Bekämpfung/Verneinung eigener Gefühle der Schmerzfreiheit willen, die gemäß den Naturgesetzen wieder durchbrechen - insbesondere die Verneinung von Tränen (Weinen), um anschließend "Wasser und Schnee, Matsch, Dreck und Regen" zum Ausdruck zu bringen.
Die Strophe "Nach Schnee kommt Eis nach Eis kommt Tau
Und wenn das Leben drängt dann
Bricht der Boden auf
Und neue Zyklen nehmen ihren Lauf" zeigt interessante Parallelen von Natur (Jahreszeiten, Wetter) zu Gemüt (Verdrängung, Akzeptanz, Veränderung).


Kommentar des Autors vom 12.04.2015.

Hey, danke für den freundlichen Kommentar. Du hast einiges gut gesehen und erkannt, schön, dass dir die Harmonie gefällt. Danke für den freundlichen Kommentar und lieben Gruß!
alle Jahre wieder
geschrieben von emotions am 04.08.2014
Guten Abend Morgenstern,

da du Bezug auf einen meiner Kommentare zum Werk "Frau K." genommen hast und ich es vorziehe, auf derlei Bezüge extern einzugehen, hiermit meine Antwort:

"Per se halte ich Emotions Beobachtung zur allgemeinen Subjektivität nicht grundlegend für falsch. Die -abstrakte Wahrheit- allerdings schon, es sei denn das war eine ironische Anspielung auf die Hermeneutik."

Auch die abstrakte Warheit war subjektiv gemeint, denn ich bin nicht Gott. Aber danke für das Kompliment ;)

"Und auch mit -Realität- kann ich hier nichts anfangen, das ganze schreit ja schon nach Fiktion."

Nun, gerade deshalb schrieb ich auch: "(...)ohne den Realitätsbezug konkret beispielhaft herzustellen."

Ich hoffe, dir geht es sonst gut - ist ja schon ein Weilchen her.

Liebe Grüße


Kommentar des Autors vom 07.08.2014.

Hey hey, mir gehts super, ich hoffe dir auch soweit. Ich denke im Bezug auf die abstrakte Wahrheit habe ich dich missverstanden, ist aber auch verwirrend ausgedrückt. Zum einen sprichst du von Wahrheit, die man definieren müsste (Hermeneutik-Anspielung; der Definition nach würde das passen), aber lassen wir das außen vor. Abstrakt habe ich nicht nur als Gegenstück zu konkret verstanden, sondern auch als abstrahiert von der subjektiven Rezeptionsebene. Darum konnte ich bei der gemeinten Wahrheit, mit dem Begriff abstrakt nichts anfangen. Und wie ich gerade sehe haben wir auch beim Realitätsbegriff aneinander vorbei geredet, denn ich ging grob gesagt vom literaturwissenschaftlichen strukturalistischen Gattungsbegriff aus, also vom Gegensatz von Fiktionalem zu Faktualem Erzählen und du meines Erachtens nach vom geläufigeren Verständnis von Realität. Cool dass du dich dazu gemeldet hast, passiert ja nicht mehr oft hier, dass diskutiert wird ;-) Lieben Gruß
(Ich sitze, saß und bin gesessen) - Querschnitte acht
geschrieben von Lightbringer am 22.07.2014
Bewertung zum Beitrag (Ich sitze, saß und bin gesessen) - Querschnitte acht
Salve MS,
es drückt ganz zweifellos eine Stimmung aus. Spielt mit Worten und auf ein paar dekontextualisierte Bilder an. Z.B. sieben Schwäne und die Posaunen oder Trompeten von Jericho. Die Sinneseindrücke sind nicht sonderlich anschaulich, die Geisteshaltung des Betrachters vorherrschend.
Einzelheiten: Das kleingeschriebene "taumeln", ein Schreibfehler? Ist das "Zerfallt" ein Imperativ? Meine erste Vermutung war, dass es "Zerfällt" heißen sollte, aber offensichtlich funktioniert das "ä" bei "Schwäne", also ist das keine schlüssige Theorie. Andererseits sehe ich nichts und niemanden, was als Adressat einer Ansprache geeignet wäre.
Vale


Kommentar des Autors vom 23.07.2014.

Moinsen Lightbringer und Knochengott, Zerfällt vor entstellt ist tatsächlich besser, taumeln-D war ein Typo, danke. Das zweite ZERFALLT bleibt aber ein Imperativ, könnte man übrigens ganz gut auf die "dekontextualisierten Bilder" beziehen, die Gedankenschlösser und dergleichen. Hätte übrigens hier nach Knochengotts Kommentar eine größere Peitsche von Lightbringer erwartet, getreu dem alten Motto: kryptisch, schemenhaft anreißen ist nicht gleich viel Bedeutung. Spannend, dass das ausblieb. @Knochengott: Ich gehe auf deinen Wunsch gerne mal ein und versuche möglichst viel zu rekonstruieren, dass da mit eingeflossen ist, um es dir darzustellen. Es hat allerdings keine abgeschlossene Botschaft oder Bedeutung, aber zu dem Schluss bist du ja selbst gekommen. Übrigens arbeite ich gar nicht unbedingt bewusst kryptisch, um viel Bedeutung/Deutbarkeit zu ermöglichen, was Lightbringer gerne mal angenommen hat. Ich drehe den Spieß um und versuche in unzähligen Bildern, Eindrücken, Gedanken und auch Stimmungen Schnittmengen zu finden, also Überschneidungen die allesamt in der gleichen Zeile dargestellt werden. Der Mathematiker würde jetzt vielleicht lachen, aber ob A = 1, 2, 3, 4... (Kryptisch) oder 1, 2, 3, 4 = Teil von A (Schnittmenge) ist, macht bei Sprache m.E. nach einen nennenswerten Unterschied. Es geht um fremde Wörter zu benutzen um die Beziehung von Bezeichnetem-Bezeichnenden. So: das ist in etwa die Methodik dahinter, diese Zeilen konkret werde ich wie gesagt bei Gelegenheit versuchen, zu sezieren, aber ich hab heute um 17:00 Uhr ne Klausur und verschiebs mal (hoffentlich!) aufs Wochenende. Danke für die Kommentare Männer, LG!
(Ich sitze, saß und bin gesessen) - Querschnitte acht
geschrieben von knochengott am 19.07.2014
Bewertung zum Beitrag (Ich sitze, saß und bin gesessen) - Querschnitte acht
Es fällt mir schwer eine Bewertung abzugeben weil ich nicht kapiere worum es geht - wie man vielleicht schon gemerkt hat bin ich nicht die größte Leute wenn es um Prosa oder Poesie geht. schreiben ja - analysieren nein. aber ich weiß wenn mir etwas gefällt und das hier gefällt mir auserordentlich. das ist wie mit einigen kunstwerken, wo ich nicht weiß was der künstler darstellen will aber das etwas in meinem inneren anspricht. so ist es auch hier. es spricht mich an.
PS: und bei gelegenheit kannst du gern die verwirrung mit mir oder für mich entwirren.
und wie sooft bin ich etwas neidisch, denn ich werde nie soviel mit sowenig worten ausdrücken können.
- Doch - (auf alten Pfaden)
geschrieben von Franklin M. Bekker am 21.03.2014
Bewertung zum Beitrag - Doch - (auf alten Pfaden)
23:4, man kann alles googlen. Schönes Spiel.


Kommentar des Autors vom 21.03.2014.

Akurat, ich bin mein Hirte. Man dankt.
Mummenschanz
geschrieben von Franklin M. Bekker am 05.03.2014
Bewertung zum Beitrag Mummenschanz
Ja, da kann man schon politisch werden. Ich hab mich grad hierher begeben, um eine sinnhafte politische Sentenz loszuwerden. Mache aber meinen eigenen Beitrag dafür auf.
Schön übrigens, dass sich sogar dein Eigenkommentar zum Text reimt.


Kommentar des Autors vom 07.03.2014.

:D "Welch Künstler geht an mir verloren", das war nicht mal Absicht.
Schwärme Reihen Träume
geschrieben von Franklin M. Bekker am 09.02.2014
Bewertung zum Beitrag Schwärme Reihen Träume
Dieses Herbstgedicht liebt, wer eine Stimme hat und zu atmen versteht: die Rhythmen von Odenstrophen in freien Versen überstrahlt von Assonanzen... dieser sphärische Klang weggleitend dank beinahe oxymoronischer Metaphorik, deren Kontrapunktion manifestiert wird durch die schweigende Ortographie. Dabei, scheint mir, dem alten Klagelied zu viel der sprachlichen Ehre zu sein.
Irgendwie überladen, aber mir gefällts.


Kommentar des Autors vom 12.02.2014.

Freut mich, dass dieses noch auf positives Feedback trifft. Ich unterschreibe dir sofort, dass es überladen ist. Habe mich von Ansätzen und Perspektiven aus der strukturalistischen Textanalyse ein stückweit beeinflussen lassen und nun einmal mit neuen Stilfiguren/Tropen gearbeitet. Von Metrum und Gattung mal ganz abgesehen. Das Herbstbild ist gewollt, zumindest der sterbende Blick, dessen Sichtfeld sich petrifiziert, um dann den anderen Sinnen zu weichen, unter ihnen zu zerbröckeln. Klirren der Fahnen. Schön hier mal wieder was von dir gehört zu haben ;-)
Schwärme Reihen Träume
geschrieben von Lightbringer am 27.01.2014
Bewertung zum Beitrag Schwärme Reihen Träume
Salve MS
Es gibt schon zu viel Schweigen auf MindRoses, also weigere ich mich, über ein Gedicht, das mich nicht überzeugt, kommentarlos hinwegzugehen.
Geliebte, wo bist Du hin?, scheint eine klare Richtung, einen Adressaten vorzugeben. Aber sogleich werden Zweifel über die Natur dieser Geliebten geweckt.
Mein erstes Problem: Wolken wälder Herden - Schreibfehler oder übertrieben kreativer Umgang mit der deutschen Sprache?
Dann korrespondiert eine komplizierte Sprache mit einem verworrenen Bild: Ein wiegender Arm und ein Antlitz zum Anschmiegen könnten noch zu einer Mutter mit einem Baby passen, der Autor dann in der Rolle des Kleinkindes. Mit den Strömen wohliger Wärme und den riechbaren Schatten, zerfällt dieses Bild.
Und, wie auch das Reimschema sich auflöst, wird die Sprache immer bruchstückhafter. Der noch-doch Reim und das wiederholte doch in der nächsten Zeile lassen den Anfang der zweite Strophe dilettantisch klingen. Das Sommerbild wirft die Frage auf, von wann das Gedicht ist. Weh mir und dann armem klein und mit m hinten? Schwärme Reihen Träume: mit "sich auf" könnte Reihen das Verb sein, aber da es auch in der Überschrift großgeschrieben wird und auch dann keinen Satz ergibt, sei das dahingestellt. Meiner Meinung nach ist das weder Deutsch noch verständlich, aber dafür vielleicht modern und anspruchsvoll?
In der letzten Strophe wieder nicht näher bestimmte Gerüche, der Geschmack von Salz und Einsamkeit.

Meine Interpretation auf Grund von wiederkehrenden Begriffen, da die Sprache den Inhalt ja mehr verschleiert als bildet: Der Sprecher hat sein Gras verloren. Er ruft nach ihm, wie nach einer Geliebten. Er sehnt sich nach dessen Geruch und der Wärme, die es ihm geben kann. Schwärme, Träume, Schattentanz. Er hat den Geruch auch noch in der Nase oder riecht ihn von fern, aber er findet es nicht und bleibt allein, mit einem salzigen Geschmack im Mund zurück. Ein umnebelter Verstand oder der Versuch ihn abzubilden, könnte auch diese wirre Form der Sprache erklären, wenn auch nicht entschuldigen.
Grüße
Lightbringer


Kommentar des Autors vom 28.01.2014.

Moin moin, die Zeilen haben eine klare Adressatin, du hast sie nur nicht entschlüsselt. Und nein, es sind keine THC-haltigen-Rauchwaren. "wälder" (klein) ist eine sprachliche Spielerei, ob die einem gefällt, ist Geschmackssache. "Herden" wollte ich ursprünglich als "Felder", aber zum einen habe ich das in irgendeinem Gedicht schon mal in der Konstellation verwandt, zum anderen wollte ich nicht der lautlichen Klang von "Herden" entfernen, der eine Verständnishilfe (bzgl. der Adressatin) darstellt. Das sich lösende Reimschema ist hier natürlich gewollt, wie auch die sprachliche Verfremdung. Der Sommer ist hier nur begrenzt wichtig, ich habe ihn als Motiv gewählt, weil mir im verschneiten Norden da die Sehnsucht leichter fiel. "armem" ist tatsächlich ein Typo, danke für den Hinweis. Schwärme Reihen Träume: natürlich auch ein Wortspiel. Reihen kann sowohl (ohne h) an Schwärme und Träume gehängt werden, darum steht es zwischen ihnen. Gleichzeitig ist es (dann klein) Prädikat mit dem Reflexivpronomen. Noch eine semantische Ebene: Ohne Schwärmereien kein Ventil für die gestauten Träume. "Umstrichen" verweist zum einen nach oben, zum anderen kannst du es als "skizziert" lesen. Wie auch immer, du unterschätzt mich, ich verfremde nicht ohne mir etwas dabei zu denken. Du hast früher Motive in meiner Dichtung bemängelt, hier sind sie. Aber du bist im Bezug auf meine Zeilen vielleicht so konditioniert, dass du sie nicht siehst. Zwei Hilfestellungen: schau dir die dominant gesetzten Verben an und denk an den Wolf zur See. Danke für den Kommentar und Gruß!
In Tagen
geschrieben von Lightbringer am 11.12.2013
Bewertung zum Beitrag In Tagen
Salvete Dichter, Leser und Kritiker
Etwas sagen, ohne es zu sagen. Oder: So reden, dass man genug offen lässt, um nicht eindeutig, nicht fassbar zu werden.
Nun ich werde eine kurze Interpretation dennoch versuchen: Ein Gedicht über das Älterwerden, verschiedene Lebensabschnitte und die dazugehörige Einstellung zum Leben. Wie der Titel sagt, die Zeitangabe in Tagen; also in Strophe 1 ein Alter von 2000 Tagen oder ca. 6 Jahren. Nicht klar, worauf sich das „will es auch“ bezieht: Das Verstehen, das Nichtverstehen, Dinge oder einfach als Ausdruck einer lebensbejahenden Grundeinstellung. Und im Weiteren wird es immer kryptischer, auch wenn ein paar der Sätze durchaus Assoziationen wecken, verfolgen oder nachvollziehen lassen sich die Gedankengänge nicht. Aber das ist vermutlich vom Dichter auch nicht beabsichtigt.
Gruß
Lightbringer


Kommentar des Autors vom 12.12.2013.

Moin moin Leute, freut mich, dass es Gefallen, zumindest aber Interesse findet. Natürlich arbeite ich hier absichtlich mit viel Verfremdung, gegen die Aussage, nicht eindeutig zu werden, wehre ich mich aber. Es ist eindeutig zu deuten [ ;-) ], allerdings muss man dazu den Schlüssel kennen bzw. sich ihn erschließen. Lightbringer ist auf dem richtigen Weg, die Interpretation anhand des Titels ist sicher eine valide. Und auch das Augenmerk auf den rekurrierenden Verstand zu lenken, scheint sinnvoll. Im Übrigen möchte ich mir hier aber gar nicht anmaßen, alle Facetten zu sehen, weder beim Niederschreiben noch jetzt im Nachhinein. Knochengotts Beschreibung gefällt mir ausgesprochen gut. Schön, dass hier mal wieder jemand vorbeigeschaut hat ;-) LG!
In Tagen
geschrieben von knochengott am 11.12.2013
Bewertung zum Beitrag In Tagen
Ich werd ums verrecken nicht schlau draus aber ich mag es. Ungewöhnlich und irgendwie hakt es sich in meinem Hirn fest, will entschlüsselt werden und entzieht sich dann doch einer Analyse. Junge junge, DAS nenne ich Poesie - etwas sagen ohne es zu sagen.


Kommentar des Autors vom 12.12.2013.

Moin moin Leute, freut mich, dass es Gefallen, zumindest aber Interesse findet. Natürlich arbeite ich hier absichtlich mit viel Verfremdung, gegen die Aussage, nicht eindeutig zu werden, wehre ich mich aber. Es ist eindeutig zu deuten [ ;-) ], allerdings muss man dazu den Schlüssel kennen bzw. sich ihn erschließen. Lightbringer ist auf dem richtigen Weg, die Interpretation anhand des Titels ist sicher eine valide. Und auch das Augenmerk auf den rekurrierenden Verstand zu lenken, scheint sinnvoll. Im Übrigen möchte ich mir hier aber gar nicht anmaßen, alle Facetten zu sehen, weder beim Niederschreiben noch jetzt im Nachhinein. Knochengotts Beschreibung gefällt mir ausgesprochen gut. Schön, dass hier mal wieder jemand vorbeigeschaut hat ;-) LG!
Ich verbe
geschrieben von emotions am 30.04.2013
Bewertung zum Beitrag Ich verbe
Ok du wühlst und zugleich erstarrt in der Vergangenheit, weil du am Fortkommen gehindert wirst. Zugleich behinderst du dich selbst (Widerspruch/Selbstzerstörung). Es geht vor allem um die zeitliche Form (Nähe) des stattgefundenen Todes. Das "Wenn" i. V. m. "darf" suggeriert wieder zumindest latente Unsicherheit und ich interpretiere das mal als Hilfeschrei bzw. als einen Ruf nach einer Norm - wobei die erwähnte in Frage gestellt wird, daher als Hoffnungsschimmer. Das Ausklammern wirkt so, als wolltest du den Tod noch einmal näher bringen, wobei du danach wieder Abstand davon nimmst. Insgesamt wirkt es auf mich eher wie eine Frage, die sich wie ein "vermeintliches" schwarzes Schaf den rhetorischen Mantel überzieht.


Kommentar des Autors vom 03.05.2013.

Das ist doch mal ein interessanter Weg das Gedicht zu deuten. Hoffnungsschimmer und reflexive Momentaufnahme, Frage aber keine Antwort. Sicherlich nah dran und valide. Danke
Besser als nie
geschrieben von Asthenar am 26.04.2013
Bewertung zum Beitrag Besser als nie
Naja, ich lektoriere ganz gerne :) Hoffe es hat dir geholfen. Die Sache, also das Grundproblem ist, dass ich nicht anders kann, als eine Kurzgeschichte komplett durchzukorrigieren, wenn mir Fehler auffallen, ich muss das dann aufschreiben, zeigen, würde mich sonst belasten. Wär schön, wenn du mir von deinem Roman einen Teil schicken würdest, interessiert mich sehr. Gruß Asthenar
Besser als nie
geschrieben von Asthenar am 26.04.2013
Bewertung zum Beitrag Besser als nie
Ich muss sagen, dass ich am Anfang sehr skeptisch war. Ich bin an sich schon kein Freund des Bewertens von Kurzgeschichten, unter anderem auch, weil man nicht die wunderbare Zeilen und Strophenstruktur hat, an der man sich entlanghangeln kann. Das Problem bei dieser Kurzgeschichte ist, dass sie sehr ehrlich wirkt, eine Art private Lebensschau. Vielleicht wurden die Namen geändert, vielleicht nicht mal das. An sich eine schöne Geschichte, aber nicht besonders ergreifend. Was mir aber gefällt sind die verschiedenen Handlungsstränge, für die du wahrscheinlich nichts kannst, aber die sich wunderbar ineinander fügen, entfernen und gegenseitig mit sich spielen. Ich war ständig hin und her gerissen, weil ich manche Sätze und Passagen - besonders die am Lagerfeuer - sehr gut fand, andere widerum eher schlecht oder durchschnittlich. Das Gefüge, dass sich hier ergibt, erweist sich naturgemäß als zusammengehörig, aber ich denke eine Überarbeitung könnte nicht schaden, ein paar Sätze verändern, ein paar Erklärungen nochmal überdenken. Alles in allem etwas mehr als durchschnitt.
Es geht ja vor allem um die Beziehungen, das ineinanderfallen der Beziehungen und das grundsätzliche Unzufriedensein mit den Beziehungen. Nebenbei wird aber der Erfolg im Studium gezeigt im ständigen Kontrast zum Misserfolg der anderen. Bei den Beziehungen verhält es sich anders herum, du wirst das Kontrastprogramm für die anderen. Dann gibt es noch Nadja, die alles schafft und Gustav der an allem scheitert. Allesamt Kontrapunkte, die wunderbar arrangiert wurden. Im allgemein lebt die Geschichte vor allem durch die Kontraste, die mir insgesamt gut gefallen. Wie gesagt, ein paar Satzänderungen, ein wenig kürzen an ein paar Stellen und ich denke, es wäre schon sehr viel gewonnen :)


Kommentar des Autors vom 26.04.2013.

Man man Junge, da hast du dir ja eine schweinische Arbeit aufgehaltst. Ich würde dir in Zukunft empfehlen, Rechtschreibung und Kommata bei den Kurzgeschichten von mir zu ignorieren, weil die eh alle noch einmal überarbeitet werden. Die sind wirklich in ROhfassung veröffentlicht, nur ein schneller Blick ist noch einmal drüber geworfen. Meine Komma-Setzung haben sie mir im Übrigen in Kanada versaut. Also vielen Dank für deine Mühe, aber mach sie dir bloß nicht noch einmal! Zum Inhaltlichen: Wie in die meisten meiner Geschichten, versuche ich Autobiographisches einfließen zu lassen. Ich bin ein Produkt meiner Vergangenheit und Erfahrungen und schreibe darum auch bewusst aus diesem Blickwinkel, versuche mich nicht künstlich in Perspektiven zu versetzen, die ich nicht kenne. Zwar schreibe ich hin und wieder aus Sicht von Menschen, dir mir wenig ähnlich sind, aber die haben dann wieder Gemeinsamkeiten mit anderen, die ich sehr gut kenne. Oder einfach nur Charakterzüge, Denkmuster und Empfindungen, die ich kennengelernt habe. Die Geschichte ist von geänderten Namen, ein bis zwei Spekulationen und der Freiheit des Literaten abgesehen, eine, die das Leben geschrieben hat. Ich tauche auch auf, bin sicherlich nicht derjenige, aus dessen Perspektive erzählt wird. Wahrscheinlich hast du mich erkannt. In Sachen Struktur habe ich einige Dinge gewollt überspitzt, einander gegenüber gestellt und Kontraste bewusst hervorgehoben. Wenn die Geschichte dich zum Denken angeregt hat, dir eine kleine Kopfreise ermöglicht und dir fremdes Leben und Leiden zeigen konnte, hat sie ihren Zweck erfüllt. Eine Überarbeitung wird wie gesagt, wie bei den ganzen anderen auch, erfolgen, nur bin ich noch dabei meinen ersten Roman zu korrigieren und verbessern. Das kostet einfach sau viel Zeit. Übrigens finde ich es interessant, dass du dir gerade diese hier herausgegriffen hast, welche mein erstes Experiment, aus fremder Sicht selbst Erlebtes zu beschreiben, gewesen ist. Ich danke nochmals explizit für deinen Kommentar, bei Kurzgeschichten ist das in der Tat nicht immer leicht und aufwändig. Grüße!
Besser als nie
geschrieben von Asthenar am 25.04.2013
Bewertung zum Beitrag Besser als nie
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mittlerweile teilweise zu viele Kommas setze. Ich hoffe allerdings, dass es alles korrekt ist. Es handelt sich hierbei nur um einen Rechtschreibe- und Kommateil. Eine Bewertung und Interpretation wird folgen :) Tut mir leid, dass ich immer die ganzen Sätze kopiert habe, aber man kann sich ja leider nicht wie in einem Gedicht an Zeilen oder Strophen entlanghangeln.

Der Satz – Zugegeben, finanziell wurde ich immer noch vom Zuhause unterstützt, zugegeben, ganz sicher ob das Studium welches ich begann das richtige für meine Zukunft war, das war ich mir nicht. –
Hat meiner Meinung nach ein paar Kommafehler. –ganz sicher ob- zwischen sicher und ob muss soweit ich weiß ein Komma. Zwischen Studium und welches ebenfalls und zwischen begann und das auch. –Zukunft war, das war- Das das muss dass :)
-Ich sage auch, weil ich die Jugend nicht gänzlich hinter mir lassen konnte, wie man es glücklicherweise selten kann.- Dieser Satz ist interessant, aber das –Ich sage auch – hat gar keine Verbindung mehr, Ich sage auch, Nebensatz, Nebennebensatz, Nichts. Vielleicht ein –Ich sage das auch-
In dem Satz - Mit zwei jungen Männern, Stefan und Gustav, verbrachte ich bald die meiste Zeit, mindestens jeden dritten Abend waren wir gemeinsam bei einem von Uns oder irgendwo feiern.- muss das Uns kleingeschrieben werden, soweit ich weiß.
Der Satz - Ich legte mehr Wert darauf als die anderen Beiden alle Veranstaltungen zu suchen, besonders Gustav tat vieles schnell als simpel und selbsterklärend ab.-
Das Beiden muss klein. Das –zu suchen- erschließt sich mir nicht, vielleicht zu -be-suchen?
-Das Wetter am Nachmittag war strahlend gewesen und auch in den späten Abendstunden blieb der Himmel frei von jeglicher Bewölkung. Das Firmament glänzte klar, woran ich mich konkret erinnere, weil auch Gustav sich der Faszination die von dort oben ausging bewusst war.-
Hier ist nur der Satzteil –weil auch Gustav sich der Faszination die von dort oben ausging bewusst war – Es muss, glaube ich, zwischen Faszination und die ein Komma sowie zwischen ausging und bewusst.
-Noch bei Tageslicht war mit aufgefallen, wie hübsch das Mädchen war und ich konnte nicht begreifen, weshalb Gabelkriege über die Andere entbrannten.-
War mit muss natürlich war mir heißen und die Andere soweit ich weiß kleingeschrieben werden.
- Wir sahen uns viel und wenn wir das taten war es ihr zu oft, wenn ich aber mehr Zeit mit den Jungs und anderen Bekannten verbrachte, war es ihr zu selten. –
Zwischen taten und war muss soweit ich weiß ein Komma.
- Der Freundeskreis war am Ende des ersten Jahres mehr und mehr zusammengewachsen-
Der Satz steht in ähnlicher Form schon einmal am Anfang des Absatzes. Viell. Stilmittel, ich weiß es nicht.
- Wir gingen zusammen in Sportkurse, wir trafen uns zum Filme schauen und kochen und auch gemeinsames Lernen stellte sich zügig ein.-
Vor das Kochen muss glaube ich ein zum und Kochen groß, sicher bin ich mir aber nicht.

-Aber das wirklich faszinierende an ihr war wohl, dass ihr alles gelang, was sie anpackte.-
Faszinierende muss in diesem Fall groß, soweit ich weiß.
- Und was auch immer sie in Angriff nahm, sie wollte gewinnen und blieb dabei bis eben genau das geschah.-
Zwischen dabei und bis ein Komma
- Und weil ich in der schwierigen Zeit viel bei Gustav saß, der sich die Fragen die mich so beschäftigten noch viel häufiger zu stellen schien, wurde mir erneut vor Augen geführt wie besonders es war, dass Nadja dies nicht tat.-
Zwischen Fragen und die ein Komma und zwischen beschäftigen und noch. Außerdem glaube ich zwischen geführt und wie.

-Ich erinnere mich genau daran, wie er einmal zu mir sagte, dass er nicht verstünde weshalb er seinen Kopf mit Wissen füllen müsste, um dann doch nur wie jeder andere auch in die Mühle zu springen-
Zwischen verstünde und weshalb ein Komma
-Natürlich hatte auch er Träume und Hoffnungen, aber die hinderten ihn nicht daran, den Weg den er beschritt pausenlos in Frage zu stellen.-
Zwischen Weg und den ein Komma und zwischen beschritt und pausenlos.
-Nadja schien, trotz der ganzen gemeinsamen Aktivität mit mir, zufrieden mit ihrer Beziehung zu sein auch wenn ich manchmal nicht verstand, was sie an ihrem Freund fand.-
Zwischen sein und auch ein Komma.
-Wenn die Gespräche tiefgründiger wurden schwieg er so regelmäßig, dass ich doch irgendwann zu dem Schluss kommen musste, dass er zu ihnen keine Meinung hatte.-
Zwischen wurden und schwieg ein Komma.
-So empfand wohlgemerkt ich und nicht sie, denn als ich nach vielen weiteren Wochen, in denen ich inständig gehofft hatte, dass sich jenes, welches ich mit Jana gehabt zu haben glaubte, einstellen würde, unsere Beziehung beendete, war sie wie vor den Kopf getroffen.-
Letztes Wort muss, nach meinem redensartlichen Begriffsrepertoire, gestoßen heißen.
-Sie nahm jede Möglichkeit an die sie bekam, um mir doch noch zu beweisen, dass da mehr zwischen uns war, bis sie schlussendlich die Kraft hatte das Richtige zu tun und mich hinter sich zu lassen.-
Schlussendlich ist ein Neologismus, viell. beabsichtigt. Zwischen an und die ein Komma.
-Als wir das Restaurant verließen hatte es stark geschneit, noch immer schwebten vereinzelte große Flocken vom Himmel.-
Soweit ich weiß zwischen verließen und hatte ein Komma. Außerdem zwischen vereinzelte und große ein Komma. Würde das vereinzelte durch ein einfach vereinzelt ersetzen, was ein Komma unnötig machen würde.
- Und weil ich gerne Zeit mit ihr verbrachte nahm ich das hin und irgendwann wurde auch im Freundeskreis wieder mehr unternommen: -
Zwischen verbrachte und nahm ein Komma.
-Es dauerte noch drei Jahre und zwei weitere Beziehungen bis ich erkannte, dass es so nicht weitergehen konnte.-
Ich bin mir nicht wirklich sicher, aber ich glaube es gehört ein Komma zwischen Beziehungen und bis.
-Und auch ich hatte sehr spät erkannt, dass ich mit diesem Kapitel meines Lebens abschließen, diesen Ort und die Geschichten aus der Vergangenheit zurück lassen musste, um den Weg in die Zukunft fortzusetzen.-
Zurücklassen zusammen.
Das ist alles.
Besser als nie
geschrieben von Asthenar am 25.04.2013
Bewertung zum Beitrag Besser als nie
Ich werde die Bewertung der Kurzgeschichte in drei Teile teilen. In diesen erklärenden Teil, darauf folgt ein kleiner Teil in dem kleinere Fehler berichtigt werden und darauf wird eine Interpretation bzw. Bewertung folgen.
Narzissmus
geschrieben von emotions am 18.04.2013
Bewertung zum Beitrag Narzissmus
Wenn Ich, Ich, Ich, Ich, Ich, Ich, Ich....sorry, dann musste ich lachen. Die erste beiden Strophen wirken auf mich schwermütig und fad (nicht qualitativ), die dritte lässt das Gedicht atmen. Die vielen Wenns erinnern mich die schöne Kontrollliebe bzw. das hungrige Sicherheitsbedürfnis. Der Vergleich zum Titel bereitet mir Schwierigkeiten. Ein narzistisches Verhalten stelle ich mir anders vor. Möglicherweise liege ich damit sogar richtig und du beschreibst nur die Extremwerte.


Kommentar des Autors vom 18.04.2013.

Das Gedicht ist etwas ironisch, gar keine Frage. Die "Ichs" kriege ich auch nicht mit ernster Miene vorgelesen. Ich bezeichne hier sicher einen Extremwert, aber mir gehts weniger um den klassischen Narzissmus, die Selbstliebe, Selbstbezogenheit, sondern um ein Verhalten der Wahrnehmung. Die ewige Subjektivität, der ewige Mittelpunkt, den wir uns im Bezug auf alles sein lassen. Wir können noch so pseudo-objektiv an eine Sache herangehen, alles beginnt und endet immer bei einem selbst. Und dann kommt Definition dazu. Wenn ich meinem Denken die eine Defintion entziehe, also beispielsweise "Deutscher, Männlich, Student und Liberaler" zu sein, dann definiert es sich sofort darüber, dass ich das nicht wirklich bin und ich mich davon frei machen kann. Der Buddhismus setzt sich mit genau dieser Problematik, meines Wissens nach, recht ausführlich auseinander. Dem Leiden. Die "Wenns" sind übrigens genau aus dieser Kontrollliebe heraus gewählt. Danke für den Kommentar, dieses eher spielerischen Gedichts.
Stillstand
geschrieben von emotions am 18.04.2013
Bewertung zum Beitrag Stillstand
Im ersten Anflug der Gefühle, die mich beim Lesen dieses Gedichtes überflogen, dachte ich sofort an Protest. (Vielleicht aus Ablehnung, aber wer weiß das schon...)
Beim Wort Ewigkeit ereilt mich eine Untergangsstimmung, insb. in Verb. mit dem Wort Dunkelheit.
Dann kommt die unerwartete Strophe...du siehst/spürst ein Gesicht...gewinnst das Herz aber nicht. Gewinnst du denn denn das Gesicht? (ich weiß, komische Frage)

Du siehst dich nicht, das lässt mich vermuten, dass du die selbstschädigende Handlung einsiehst.

Das Gedicht hat mich angesprochen, war ganz nett zu lesen..nur eben die Strophe mit dem Gesicht und dem Herz kam wie aus dem Nichts.


Kommentar des Autors vom 18.04.2013.

Erste Strophe = Protest: Sehr akkurat gesehen, Selbstschädigung wird erkannt, aber in Kauf genommen. Auch das Gesicht wird nicht gewonnen. Die Erinnerungen jagen es am inneren Auge vorbei, das Gesehene ist jedoch fruchtlos. Nichts war und nichts wird aus ihm werden. Das Gedicht ist experimenteller Natur, habe ein ähnliches Schema bei „Ich verbe“ angewandt. Ein Festhalten einer Situation, eine Momentaufnahme, ein Tanz von Vorgang und Reaktion, Ursache und Wirkung, Gewalt und Gegengewalt. Freut mich, dass es gefällt. Grüße
Letting go
geschrieben von Asthenar am 29.03.2013
Bewertung zum Beitrag Letting go
Ich wage mich mal an dieses englische Gedicht. Meine Englischkenntnisse sind nicht besonders gut, deshalb kann ich weder etwas über die Rechtschreibung oder die Grammatik sagen, wobei ich davon ausgehe, dass alles richtig ist. Ich bitte kleinere Verständnisfehler zu entschuldigen. Kommen wir zur Interpretation. Die ersten drei Zeilen erinnern mich an Beckett -The tears of the world are a constant quality. For each one who begins to weep, somewhere else another stops. The same is true of the laugh- jedenfalls gibt es ein gewisses Gleichgewicht, doch trotzdem entsteht Spannung, süße Spannung auf das Morgen, da der Ausgleich vorhanden ist, aber man nicht weiß, wie er aussehen wird. Die zweite Zeile, also die Geschichte, das Märchen beginnt, das -as old as life- interpretiere ich als eine gewisse Wiederholung der Geschichte, vielleicht auch eine Vorbestimmtheit der Geschichte, wie man sie aus dem Marxchen Histomat kennt, wobei ich diese Interpretation für eher unwahrscheinlich bzw. sehr gewagt halte. Die erste Zeile der zweiten Strophe schafft das Bild eines Ascheregens, wenn ich es recht verstehe. Wir trennen uns von denen, welche gehen müssen, ist wenn ich es richtig verstanden habe die nächste Zeile. Dazu muss ich erst mal sagen, dass ich glaube, dass es who und nicht which sein muss, aber wirklich wissen, tu ich es nicht. Mit der nächsten Zeile ergibt es jedenfalls, dass man sich von denen trennt, die aus dem Leben scheiden, vielleicht damit sie in ein besseres Leben gehen, vielleicht weil das Leid ein Ende hat. Für beides spricht etwas. Das Leid scheint für jene die nicht gehen, das was die Seele am Leben hält. Vielleicht sind die, die nicht gehen, das Ausgleichsprinzip verstanden haben, je nach Interpretation. Die nächsten Zeilen klingen ein wenig wie ein Nachruf. Das doppelte Adieu macht einen melancholischen Eindruck. Vielleicht wieder das Leben in seinen Formen. Ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft. Ich werde nicht ganz schlau aus dieser Strophe. Die erste Zeile der letzten Strophe ist eine Wiederholung allerersten Zeile. Verweist nochmal auf dieses Ausgleichsprinzip. Die letzte Strophe scheint das Ende des Lebens, das Sterben darzustellen. Wieder dieses -you-. Ein verstorbener Freund? Alles in allem ist mir das Gedicht nicht ganz schlüssig, aber es gefällt mir sehr gut.


Kommentar des Autors vom 01.04.2013.

Moin moin, der Osterstreß ist vorbei und ich habe Zeit ein wenig Stellung zu nehmen. Das Gleichgewicht, dass ich in Strophen eins und vier beschreibe, hast du richtig erkannt. Die Idee eines überirdischen Sinnes (Naturphilosophie) oder eines gemeinsamen Kosmos (Platon, wenn ich mich nicht irre) ist darin enthalten. Die ausgeprägte Form soll sich jeder selbst erdenken können, aber Kohlenstoff sind wir eben. Der Phoenix aus der Asche wäre übrigens auch noch eine Variante, an die ich dachte. Sweet suspense- ist weniger als Spannung zu verstehen sondern eher als Schwebezustand. Das eine Blatt ist bereits Asche aus der sich noch kein neues Leben geformt hat. Der Gedanke eines gemeinsamen Kosmos‘, einer Bestimmung, versüßt dem Geist den Kreislauf von Leben und Sterben. Oh tale, as old as life, commence- ebenjener Kreislauf, wie du es wohl auch verstanden hast. Den Beginn der Strophe zwei könnte man als Ascheregen deuten, ich hatte aber eher eine Beerdigungsszene vor Augen, Asche zu Asche eben. Which war übrigens natürlich falsch und wurde von mir ersetzt. Hatte das in einem Moment geistiger Umnachtung mit „that“ durcheinander geschmissen. And sorrow keeps our soul aglow- lass ich mal so stehen, da möchte ich die Interpretation für weitere Leser nicht vorwegnehmen. Erst mit Strophe drei wird offenbar, dass es sich um einen Nachruf handelt, der den Gedanken über den Kreislauf von Sein und Nichtsein Gelegenheit gibt, präsentiert zu werden. Ich danke für den Kommentar Gruß
Mauern
geschrieben von Asthenar am 26.03.2013
Bewertung zum Beitrag Mauern
Ein Spiel aus Steinen, Mörtel, Steinen. Besser kann man es nicht formulieren; ein Wort baut auf dem anderen auf. Ein Satz verbindet sich mit dem nächsten und das Verbundene hält, dass ist unbezweifelt. Vor allem auch durch die Wiederholung des -Gemauert steht-. Erste Strophe ist sehr gelungen, auch wegen des Halbreims, also das icht, ich, welches zwar kein richtiger Reim ist, aber das Gefüge stärker zusammenhält. Kommen wir zur Interpretration der ersten Strophe. Ich denke, du vergleichst dort den Menschen mit einem Mauerwerk, bei dem auch einzelne Teile sich zu einem Gesamtbild zusammenformen. Mit der Zeile -Ein jeder immer nur für sich- zeigst du die Einsamkeit des Menschen. Die nächste Zeile passt, klingt aber irgendwie etwas zweckmäßig. Kommen wir zur zweiten Strophe. Szenenwechsel. Gras oder Feld. Jetzt geht es um eine sie, entweder sie als Mauer, also als irgendein Mensch oder sie als eine Frau bzw. Mädchen oder auch sie als alte Liebe. Je nach Interpretation ergibt sich eine völlig neue Bedeutungsebene. Ich tendiere persönlich zu der alten Liebe. Während die ersten 8 Zeilen noch eher ruhig waren, wird die Sprache hier stärker. Wörter wie -verdammt, brennt, Untergang- holen den Leser aus der Ruhe heraus. Die letzte Zeile interpretiere ich als Geburt zum Tod. Schöne Metapher falls das zutrifft.

Gruß Asthenar


Kommentar des Autors vom 27.03.2013.

Moin, danke für den Kommentar. Du bist recht nah an den Dingen dran, von denen ich geschrieben habe. Ich ergänze noch als Anregung "Mauern im Kopf." Der Mensch wird mit einem Mauerwerk verglichen aber auch unüberwindbare Hindernisse im Geist sind Teil der Idee. In diesem Kontext wirkt "Das Sein es hält, was es verspricht" vielleicht nicht mehr ganz so zweckmäßig auf dich. Die letzte Zeile dreht sich um die Vergänglichkeit aller Existenz aber mehr als Konstante, die ein Gegenstück zum Innenleben darstellen soll. Auf deine Keimzeit Menschheit werde ich übrigens noch eingehen, aber da brauche ich noch eine Weile zu. Gruß
Nur Nähe
geschrieben von Asthenar am 20.02.2013
Bewertung zum Beitrag Nur Nähe
Schön, dass hier wieder was los ist.
Gefällt mir insgesamt sehr gut, ich hab nur ein paar kleinere Änderungsvorschläge - die Floskel kann ich mir langsam sparen - aber gut, kommen wir zu den Änderungsvorschlägen, zum einen ist da die vorletzte Zeile -Auch diesen Frost werde ich missen- und ich finde, dass es klanglich besser passen würde, wenn es heißen würde -werd ich vermissen- unter anderem weil du dann keinen Doppel- sondern gleich einen Dreifachreim hättest. Dann noch erste Zeile - hinab gezogen - sollte meiner Meinung nach zusammengeschrieben werden.
Gut das wars schon mit der kritischen Kritik, kommen wir zur Interpretation und Aufbau des Gedichtes. Aus irgendeinem Grund hab ich das Gefühl, dass du auf ein anderes Gedicht anspielst, ich weiß leider weder von welchem Autor oder wie das Gedicht heißen könnte - naja egal. Die erste Strophe zeigt ja schonmal zwei handelnde Akteure, also das du und das ich was beobachtet und beurteilt zusätzlich kommt der Kreis, welcher scheinbar eine Art magischen Ort darstellt, zumindest wichtig, wie auch immer. Was das jetzt sein könnte wird ja offengelassen, was zumindest mich dazu gebracht hat, dass Gedicht persönlicher zu sehen, quasi Selbstreflexion. Die zweite Strophe finde ich malt sehr große Bilder, mich hat das -tiefen, schiefen, Schilf- etwas herausgebracht, ist zwar klanglich sehr schön, aber die ungewohnte Formulierung unterbricht das Gedankenschweifen, gelesen ist das sehr schön, aber falls du sie vorliest im Rahmen einer Lesung oder so, würde ich schiefen durch ein weiteres tiefen ersetzen.
Die letzte Strophe hat mich sehr überrascht und ein wenig verwirrt. Da ich bis zum Ende felsenfest davon überzeugt war, dass bei -Wenn du versinkst, so sanft, im- auf jeden Fall ein Eis folgt und kein Kreis, lese ich dieses Gedicht bestimmt zum zehnten, elften Mal. Ist der Kreis jetzt ebenfalls Eis oder ist es die Personifizierung der Kälte bzw. der Beziehungskälte? Während ich den Kreis in der ersten Strophe für eine Art Schutzraum des Ichs gehalten hab, den er mit seiner teils unerwiderten Liebe teilt, wird es ein Raum in den die unerwiderte Liebe verschwindet - vielleicht ist es ihr Schutzraum, vielleicht ,vorallem um beim kreishaften zu bleiben, das Gefühl, dass es weder vor noch zurück geht, dass man wieder am Anfang steht. Das Im Kreis am Ende stellt für mich alles andere wieder in Frage, da der Kreis am Anfang ein Raum ist, bei dem andere Regeln gelten, als in äußeren Räumen, wenn ich es richtig verstanden habe, doch wenn sie dahin zurückkehrt, bedeutet dies, dass der Kreis Anfang und Ende der Beziehung darstellt, möglicherweise der gemeinsame Nenner, der allerdings an sie verloren geht. Das Ich hat am Ende wohl weder Nähe, noch das Du, noch einen Platz im Kreis. Ich hör an dieser Stelle auf, denn jetzt drehen sich schon meine Gedanken im Kreis.

Gruß Asthenar


Kommentar des Autors vom 20.02.2013.

Wenn sich deine Gedanken im Kreis drehen, dann ist eine Intention schon einmal gewürdigt. Schnell zum formellen: an hinab gezogen ist Word Schuld, welches so lange autokorrigiert hat, bis ich keine Lust mehr hatte und es stehen ließ. Gegen „Werd‘ ich vermissen“ habe ich mich bewusst entschieden, hauptsächlich weil der Bruch, weg vom Erwarteten, gewollt wurde. Nebensächlich, weil ich mit dem Verhackstücken von Verben aufhören will. Ich hatte beim Schreiben kein konkretes fremdes Gedicht im Auge, vielleicht habe ich mich aber unterbewusst auf eines bezogen, das ist möglich. Ich habe selber mal „Im Kreis“ geschrieben, müsste hier auch veröffentlicht sein, daran habe ich auch während des Schreibens gedacht. Selbstreflexion ist durchaus eine der Verständnismöglichkeiten, vor allem aber eine, die sich stringent durch das ganze Gedicht zieht. Andere Bilder sind aber ebenfalls beabsichtigt, beispielsweise ein Strudel, der hinabsaugt. Schön, dass die Bilder der zweiten Strophe bei dir ankommen, es ist für den Autoren, der sie vor Augen hat oder sogar beim Schreiben tatsächlich sieht, natürlich nicht immer einfach zu erahnen, ob der Effekt eintritt oder nicht. Das Schilf allerdings muss schief sein, nicht nur tief, zum einen des aufkommenden Wetters wegen, zum anderen für den selbstreflexiven Blick nach innen. Auch hier ist der Bruch erwartet, der Kreis ist in sich nicht schlüssig. Zur dritten: Der Schutzraum, den du in der ersten Strophe erkennst, ist eine valide Interpretation, eine Verständnismöglichkeit die im Rahmen der Selbstreflexion durchaus gewollt ist. Dass dir dann aber die dritte Strophe das Gefühl gibt, diese sei nicht möglich, kann ich nicht nachvollziehen. Du hast ja erkannt, dass es sich um den Blick nach innen, um zwei Akteure, ich nenne sie mal Seelen, geht. Und um den Verarbeitungsprozess, den diese Teilen. Erinnerung, Flucht, Selbstbetrug, Trauer, Akzeptanz, all dieses. Das „Du“ in der letzten Strophe hätte ich großschreiben müssen, das korrigiere ich jetzt. Die Liebe, der Mensch zu dem nur Nähe gewollt ist (und wer das ist, ist relativ offen), versinkt in der Erinnerung, wird verdrängt und „zertrauert.“ Das Ich hat am Ende also weder das Du (und hierbei handelt es sich nicht um einen der Akteure der ersten Strophe), noch die Nähe, die das Du geboten hat. Der Kreis aber ist Teil des Ichs, ob das Ich dann einen Platz in dieser Gedankenwelt hat oder nicht, sei hingestellt. Ich danke für den ausführlichen Kommentar, es ist interessant zu sehen, inwieweit die teils etwas abstrakte Beschreibung und Metaphorik verstanden wird. Ziemlich gut im Fazit, nur ein kleiner Ausrutscher bei Strophe drei, der aber gar nicht mal ungewollt ist. Ich grüße zurück
Nirgendwohin
geschrieben von Asthenar am 05.02.2013
Bewertung zum Beitrag Nirgendwohin
Gefällt mir sehr gut. Vom Klang her auf jeden Fall eines deiner besten Gedichte. Zur Interpretation würde ich sagen, dass die Rüstung den Schutz darstellt, welchen man sich mit der Zeit zulegt - Schutz vor Schmerz, etc. Mit dem Gefieder assoziiere ich die Momente in dem man sich ganz leicht fühlt, spüre aber irgendwie, dass ich damit total falsch liege^^ Klanglich fällt mir nur eine kleine Änderung ein, die mir beim laut Vorlesen aufgefallen ist, nämlich, dass statt -ach so schwer- -doch so schwer- ein klein wenig besser passen würde, es liest und hört sich dann etwas flüssiger. Zur letzten Strophe sage ich mal, dass du die Sinnlosigkeit des Lebens beschreibst, viell. auch eine gewisse Ziellosigkeit. Nebenbei würde ich auch sagen, dass statt -meine Rüstung- in der ersten Strophe -die Rüstung- besser passen würde, aber wie gesagt, die Kleinigkeiten sind zu vernachlässigen. Das ist alles :)


Kommentar des Autors vom 05.02.2013.

Eine valide Interpretation, im Großen und Ganzen das getroffen, was ich sagen wollte. Gefieder hast du schon richtig verstanden, ist nur mehrschichtig. Klanglich ist es ziemlich stimmig, mir persönlich fehlt aber die Situations-/Landschaftsbeschreibung, die ich sonst in letzter Zeit immer dabei hatte. Danke für den freundlichen Kommentar und Gruß
Grauer Tag am Ryck
geschrieben von Asthenar am 05.02.2013
Bewertung zum Beitrag Grauer Tag am Ryck
Unterstelle mir, was du möchtest. Ich wollte dich nur darauf hinweisen, wie es ist. Wenn du dich deswegen angegriffen fühlst, dann tut es mir leid - ich beurteile dein Gedicht nicht aufgrund dieser Verlaufsform, genauso wenig wie ich -Momentaufnahme- aufgrund des Tippfehlers beurteilt habe. Was klanglich besser passt, musst letztlich du entscheiden, wobei ich, auch wenn es keine Verlaufsform ist, zu das Eis taut tendieren würde.
Du hast geschrieben, dass du nicht weißt, was mich an der Verlaufsform stört - ich hab es versucht zu erklären. Ich wusste nicht, dass der Duden das teilweise als standardsprachlich ansieht, sonst hätte ich wohl kaum behauptet, dass es falsch ist. Naja, wahrscheinlich kann ich auch nicht lesen. Wie auch immer.


Kommentar des Autors vom 05.02.2013.

Angegriffen- ach was. Und jetzt weiß ich ja, was dich stört. Passt also alles :D
Grauer Tag am Ryck
geschrieben von Asthenar am 04.02.2013
Bewertung zum Beitrag Grauer Tag am Ryck
Nun es kam nicht ganz raus, aber bei der Verlaufsform mit -am- handelt es sich eine Form die nur im rheinischen Dialekt vorkommt.


Kommentar des Autors vom 05.02.2013.

Jaja, da du meines Wissens nach nicht Germanistik studierst, unterstelle ich jetzt mal, dass Wikipedia es möglich macht. Es ist schon etwas dreist hier einerseits, ich zitiere:"Die Grammatik kann durchaus falsch sein. Ich muss zugeben, ich weiß es nicht besser. Wenn der Satz mehr als drei oder vier Zeilen hat, wird es bei grammatikalischen Fragen für mich schwierig." zu äußern, dann aber auf einer einzelnen armen Verlaufsform, (die der Duden wie du dank des Artikels sicher auch weißt, teilweise als standardsprachlich ansieht) herumzuhacken. Who in the fuck cares: "Das Eis ist tauend," wäre deutlich schlechter.
Grauer Tag am Ryck
geschrieben von Asthenar am 04.02.2013
Bewertung zum Beitrag Grauer Tag am Ryck
Zuerst einmal ich bin wirklich kein Freund von der Verlaufsform im Deutschen - das -am tauen- sagt mir überhaupt nicht zu, vielleicht verstärkt das das Ortsbezogene, aber gefallen tut es mir wirklich nicht.
Die erste Strophe finde ich ebenfalls nicht so gut, ich finde auch, dass das -Schilf stagniert- nicht unbedingt passend ist. Die letzte Zeile -Ich fauche auch- der ersten Strophe verstehe ich auch nicht wirklich. Die zweite und die dritte Strophe finde ich sehr gut, sie lösen in mir etwas aus.


Kommentar des Autors vom 04.02.2013.

Dachte mir schon, dass das Fauchen und das stagnierende Schilf jemanden stören würde. Auch das ist gewollt, dass stagnierende Schilf durchbricht den Windhauch, das "Reimschema", den Augenblick. Ich fauche auch ist zweigleisig. Das Eis fauchte beim Zerbrechen seiner obersten Schicht, Ich fühlte ähnlich. Was dein Problem mit der Verlaufsform ist, versuche ich nicht erst zu verstehen. Wenn das Eis gerade am Tauen ist, dann ist das nunmal ein fortlaufender Prozess, den ich beobachte und in Worte zu kleiden suche. Danke auch für diesen Kommentar
Momentaufnahme
geschrieben von Asthenar am 04.02.2013
Bewertung zum Beitrag Momentaufnahme
Gefällt mir im Großen und Ganzen gut. Kleine Anmerkungen. In der zweiten Zeile muss es glaube ich -Im Nu- heißen und nicht -In Nu-. Die zweite Strophe, davon die beiden letzten Zeile finde ich allerdings nicht so gut, vor allem klanglich ist es nicht das Gelbe vom Ei. Das ist schon alles. Sonst eine schöne Momentaufnahme - wobei ich Am Ryck stärker fand.



Kommentar des Autors vom 04.02.2013.

Danke für die Beobachtung, war natürlich ein Tippfehler. Die zweite Strophe durchbricht absichtlich die erste und die dritte. Danke für den Kommentar.
Am Ryck
geschrieben von Asthenar am 20.01.2013
Bewertung zum Beitrag Am Ryck
Ich muss vor Jahren mal dort gewesen sein, dort wo der Fluss mündet. Schönes Fleckchen. Aber genug zu meiner Erfahrung, denn damit hat sichs auch. Ein fröhliches Gedicht mutet fast schon seltsam an, aber ich muss sagen, dass hier hat viel, sehr viel. Es hat eine schöne, klangliche Struktur. Wo wir gleich zu zwei kleinen Kritikpunkten kommen. Zum einen weiß ich nicht, aber 5. Zeile, also -Was ich mit dem Herzen erblick- da würde ich statt Herzen Herz schreiben. Ich habe es mehrmals laut vorgelesen und es scheint mir besser zu passen. Der nächste Kritikpunkt ist die erste Zeile -Ich bin am Ryck- diese Zeile würde ich einfach in am Ryck ändern, zumal dass die letzte Zeile genauso aussieht und außerdem macht es das Gedicht, meiner Meinung nach, irgendwie offener, zugänglicher. Kommen wir zur Interpretation: Ich denke, du willst sagen, dass man sich Zeit nehmen soll an solchen Orten oder vielleicht speziell nur am Ryck und dass diese Umgebung sehr viel zeigt und Ruhe beschert. Die Zeile mit der Botschaft verstehe ich leider nicht ganz.

Das ist alles
Asthenar


Kommentar des Autors vom 20.01.2013.

Moin, moin. Mir gefällt es klanglich mit „Herzen“ besser, aber schön dass du dir zur Intonation Gedanken machst. Das hier ist wirklich in so einem Moment am Ryck geschrieben, ist eine Momentaufnahme. Über den Vorschlag, das Ganze „Am Ryck“ zu nennen, habe ich nach deiner Anregung intensiv nachgedacht. Deine Argumentation, es dadurch mehr Menschen zugänglich zu machen, ist begründet. Aber ich glaube ich möchte hier die „Foto-Perspektive“, die Momentaufnahme durch meine Sinne beibehalten. Ein Anderer sieht und empfindet vielleicht ganz anders. Vielleicht entsteht in den kommenden Wochen auf einem Spaziergang an dieser Stelle noch einmal eins, dann werde ich versuchen, deinen Vorschlag umzusetzen. Übrigens würde ich das Gedicht nicht unbedingt fröhlich, sondern akzeptierend nennen. Den Inhalt, hast du ganz gut getroffen: Ein Aufwachen aus dem „Immer weiter, Immer Irgendwohin,“ das nicht allen beschert sein kann. Die Botschaft findet jeder selbst und anders. Gruß
Wintermorgen
geschrieben von Asthenar am 12.01.2013
Bewertung zum Beitrag Wintermorgen
Wunderschön leicht. Es wirkt zum einen schwer durch die Thematik, aber die Wortwahl macht es einem sehr sanftem Gedicht. Insbesondere gefallen mir die Alliterationen. Zwei Dinge muss ich aber anmerken, so würde ich das Die in der ersten Zeile weglassen, ich finde es hat dann einen schöneren Klang. Das Wort evaporiert ist meiner Meinung nach ein sehr mechanisches Wort und hat mich ziemlich aus der sanften Schwermut herausgerissen. In dem Satz Die Welten die du zeigst, muss glaube ich nach die Welten ein Komma. Außerdem verstehe ich nicht ganz den Sinn der drittletzten Zeile; bitte dort um Aufklärung. Alles in allem ein wunderbar melancholisches Gedicht.


Kommentar des Autors vom 12.01.2013.

Danke für den Kommentar. Das –Die- bleibt bestehen, denn es würde die Perspektive zu sehr ändern, wenn man es entfernte. Es ist wirklich der Blick in den Himmel gemeint und nicht Schneefall, der irgendwo stattfindet. Evaporiert empfinde ich nicht mal als so mechanisch und werde auch es lassen. So schwermütig wie es auf dich wirkt, ist das Gedicht gar nicht, eher frustriert. Das Komma hab ich aber übernommen ;-) Das –Du- ist eine Frau, zu welcher ich Nähe gesucht habe. Und dieser Nähe hätte ich eine ganze Menge geöffnet, geopfert, gewidmet, geboten. Aber es hat nicht sollen sein, ich bin erwartungsgemäß etwas frustriert und hab all das, was ich auszupacken bereit gewesen wäre, wieder zum Schampus aufs Eis gelegt. :D
Sterrennacht
geschrieben von Asthenar am 11.01.2013
Bewertung zum Beitrag Sterrennacht
Ich muss sagen, dass mir die erste und dritte Strophe ein Gefühl von Vertrauen geben. Die Enjambements in der dritten Strophe finde ich besonders treffend, da je nachdem, ob man sie auf die Zeile bezieht oder auf die Strophe ein ganz neuer Sinn herauskommt. Du malst hier große Bilder. Schön das du dich mit dem Originaltitel und den Farben insgesamt auf das Werk de Sterrennacht von Van Gogh beziehst. Eines meiner Lieblingsbilder. Doch jetzt zum Abschluss muss ich leider sagen, dass die zweite Strophe stark herausfällt, sie wirkt irgendwie vom Klang her nicht verbunden, aber für die erste und dritte Strophe spreche ich hier großes Lob aus.


Kommentar des Autors vom 12.01.2013.

Strophe zwei ist aus anderer Perspektive, aus einem anderen Teil des Geistes heraus geschrieben. Eine rationale Betrachtung, die nur kurz! weichen konnte. Das Bild ist ja nun eins der Bekanntesten von van Gogh, tatsächlich aber auch m.E. nach eines der besten. Aber mein Bezug zur Bildenden Kunst ist wie gesagt mäßig, weil ich die meiste Zeit zu rational an die Sache herangehe. Danke für den Kommentar
Einhundertfach zerresümiert
geschrieben von Franklin M. Bekker am 04.01.2013
Bewertung zum Beitrag Einhundertfach zerresümiert
Applaus, Applaus, mach mal ne Pause ist schon gut. Ein Tier kann ja keine sinnhafte Welt auf Lyrik oder so bauen. Aber es ist doch schon irgendwie verrückt, dass wir noch hier sind und ich nach so vielen Jahren sagen darf, dass es soetwas wie eine lyrische Sprache gibt, die man besser oder schlechter beherrschen kann, nicht nur, weil ich das bei mir beobachte, sondern weil ich es bei dir sehe. Wie sich deine Virtuosität entwickelt hat und schon lange nicht mehr entwicklungsbedürftig ist, sich aber trotzdem weiterentwickelt hat ("ich verbe" - klasse).
Ich glaube du hast ein Repertoir, das es dir erlaubt, alle lebenswerten Momente, die dir begegnen, zu bedichten. Und das wirst du tun, weil sie erst dann für dich einen Sinn ergeben und ich werde das lesen.


Kommentar des Autors vom 04.01.2013.

Danke und Danke. Jetzt ist Prosa auf dem Programm, aber du hast sicher Recht. Die Lyrik ist für mich die einzige Brücke zum Sinn hin, die ich schlagen kann. Also werde ich sicher wieder die Existenz bedichten.
Sonnenschein
geschrieben von Asthenar am 30.12.2012
Bewertung zum Beitrag Sonnenschein
Ich kann dir zustimmen, vielmehr behaupte ich, dass es sich bei diesem Gedicht um dein bestes Gedicht handelt, zumindest von denen, die ich bisher gelesen habe. Sehr direkt, dennoch rätselhaft und vor allem sehr melodisch. Gefällt mir. Eine Stelle, die ich nicht verstehe, ist die Sache mit dem Sträfling. Handelt es sich hierbei um einen ethischen Sträfling oder um einen Sträfling im juristischen Sinne? Das Lied von Frieheit und Geborgenheit, wird dieses Lied wirklich nur für ihn gesungen? Also bezieht es sich nur auf das eigene Leben oder ist es vielmehr nicht so, dass es viel allgemeingültiger ist?


Kommentar des Autors vom 30.12.2012.

Danke. Die Bedeutungsebene des Sonnenscheins ist hier vielschichtig. Ich will nicht zuviel vorwegnehmen, aber beim Adressaten der Strahlen kann es sich zum Beispiel um einen Sträfling im tatsächlichen (juristischen) Sinne handeln, wie auch jemand, der sich von Moral und Ethik gefangen fühlt. Oder eben auch jemanden, der in seinem eigenen Kopf gefangen ist. Das Lied, das die Strahlen singen, versteht dieses Individuum zumindest als ausschließlich für ihn gesungen. Allerdings kann natürlich jeder Einzelne die Strahlen sehen und deuten, nur ob er/sie die Musik hört, ist nicht garantiert.(Also konkret und weiter gefasst zugleich) Wenn du es noch ein paarmal ließt und dir Zeit nimmst, kommst du sicher darauf, an welche Bedeutung ich beim Sonnenschein primär gedacht habe.
Verdammt nochmal
geschrieben von knochengott am 21.12.2012
Bewertung zum Beitrag Verdammt nochmal
Überraschend weil klar in der Aussgae. Interessant weil ungewöhlich offen auf dich bezogen. Gefällt mir. Und bleib doch noch ein bischen, das Leben würde dich vielleicht vermissen. Ich sicherlich.


Kommentar des Autors vom 21.12.2012.

Ich danke für die freundlichen Worte. Auch im Bezug auf "Lithium." Ja, das ist mit Sicherheit der emotionalste Ausrutscher, der mir hier widerfahren ist. Ich denke nicht, dass die Welt jemandem, der sich nicht in ihr modernes, sinnloses Sein einfügen kann und will, großartig nachtrauern wird. Einzelne Vertreter der Gattung Mensch mit Sicherheit. Aber wer will schon wie Hölderlin im Turm sitzen.
Lithium
geschrieben von knochengott am 21.12.2012
Bewertung zum Beitrag Lithium
ZUm Versmaß mache ich (aus schlichter Unwissenehit) mal wieder keien Angaben. Mich hat er berührt aber auch nur, weil ich (angeregt durch Evanescenes Lithium) schon einmal den Sinn hinter diesem unscheinbaren Wort erlesen habe.
Und immer wieder paßt mein Eindruck von dir, den ich durch deine Kommentare usw habe nicht mit den Aussagen deiner Gedichte überein. Humans are strange, right?


Kommentar des Autors vom 21.12.2012.

Humans are strange, some stranger than others. Das Lied von Evanescenes ist besser als das Gedicht, trifft die Sache noch mehr auf den Punkt. Ist aber natürlich auch unpersönlicher, unspezifischer.
Mich friert
geschrieben von Asthenar am 20.12.2012
Bewertung zum Beitrag Mich friert
Große kraftvolle Bilder. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob es sich beim Addressaten in der vierten um den gleichen wie in der dritten Strophe handelt. Die Frage ob es sich bei Elaboriert, doch voller Mythen, unbedingt um einen Gegensatz handelt stellt sich mir. Ebenso muss ich sagen, dass das Wörtchen Elaboriert mich ein wenig aus der Stimmung geworfen hatte, es wirkt meiner Meinung nach aus irgendeinem Grund fehl am Platze


Kommentar des Autors vom 20.12.2012.

Es ist junges Leben das ungeniert elaboriert, Junger Idealismus, der glaubt alles zu verstehen. "Elaboriert" ist hier das Paradox, das muss. In Strophe vier ist der Adressat eine Entität, in drei wie du gemerkt hast, nicht.
Verdammt nochmal
geschrieben von Asthenar am 18.12.2012
Bewertung zum Beitrag Verdammt nochmal
Ich finde das Gedicht an sich recht gut, insbesondere die Wiederholung am Anfang gibt dem Gedicht viel Stabilität. Es ist gut zu lesen und klingt auch sehr schön. Allerdings muss ich sagen, dass es definitiv nicht zu meinen Favoriten gehört. Mir fehlt das für dich typische Paradoxe, höchstens der Kampf mit sich selbst der viele Paradoxien enthält ist an sich interessant, aber das hast du in anderen Gedichten besser verarbeitet.


Kommentar des Autors vom 19.12.2012.

Das Gedicht erhebt auch keinen Anspruch auf gute Verarbeitung. Es ist ein für mich ungewöhnlicher, emotionaler Ausrutscher.
Warum nicht
geschrieben von Asthenar am 18.12.2012
Bewertung zum Beitrag Warum nicht
Sehr interessantes Gedicht. Das ständige Wechselspiel zwischen Unverstandenheit, Gleichgültigkeit und innerem Drang. Ich lese es heute zum zweiten Mal und je nach Stimmung erscheinen ganz neue Facetten. Ich denke mein zweimaliges Lesen reicht nicht aus um alle Facetten zu erfassen. Es ist als würde das Gedicht sich selbst mit jeder Zeile befreien. Ganz frei sage ich mal, dass das Gedicht von einer Art Nihilismus durchsetzt ist, der sagt, dass egal was du tust, es ist nicht wichtig, es ist nicht wichtig warum das Jetzt so ist, wie es ist. Aber das Gedicht fordert praktisch auf, trotzdem etwas zu tun, dem stillen Drang nachzugeben und irgendetwas zu tun, ganz egal was es auch immer sein mag.


Kommentar des Autors vom 18.12.2012.

Du hast den Kontrast gut erkannt: wieder wirkt es paradox. Aber stimmungsentsprechend,kann man eben mehr darin lesen. Gemeinhin versuche ich ja komplexer zu schreiben, als die Werke auf den ersten Blick wirken. Auch den Nihilismus kann man dementsprechend hier erkennen, womöglich ist es ein Bild ohne Schlüssel.
Gedankenkreise
geschrieben von Asthenar am 18.12.2012
Bewertung zum Beitrag Gedankenkreise
Mir gefällt das Gedicht ausgesprochen gut. Direkt durch die Zeile Waise: leise weise, entsteht der Gedanke einer Kreisbewegung, ein Takt der durch das ganze Leben schlägt egal wie alt man ist. Interessant ist auch die Zeile der Weg ins Freie und direkt danach Programmierung Konditionierung. Vielleicht willst du damit sagen, dass man nicht wirklich frei sein kann, da man in eine gewisse Richtung Denken muss um sich frei zu fühlen und durch diese Richtungsvorgabe, die Freiheit gar nicht existent sein kann, weil man ja auch von außen konditioniert wird. Die nächste Strophe ist für mich der Gedanke, dass man wie in der Jugend als auch im Alter beständig träumt und diese Fantasie vielleicht mit Alkohol antreibt und gleichzeitig auch vertreibt, die ganzen Gedanken. Die Zeile Sinn wieso Sinn ist für mich ein sehr existenzialistischer Gedanke, der mir sehr gut gefällt. Die Frage nach dem Sinn wird gar nicht gestellt, sondern die Frage warum nach Sinn suchen sollte. Leider erschließt sich mir die letzte Strophe gar nicht, ich bitte um einen Schlüssel.



Kommentar des Autors vom 18.12.2012.

Konditionierung: es ist zum einen der Gedanke, den du richtig erkannt hast. Zum anderen geht es um Heilung. Ich bin etwas älter als du, aber auch ich habe mich mit den Fragen (und Drogen), die dich beschäftigen, herumgeschlagen. Teils bis heute. Im Rahmen des Heilungsprozesses gilt es, das Gehirn neu zu programmieren, zu konditionieren. (Wenn man böse wäre: um angepasst zu werden) Es gilt Schritt für Schritt alte Denkmuster zu durchbrechen, um neue zu erlernen. Die Emotion soll nachkommen. Aber es bleibt der alte Haken, um zu zitieren: „Here in the darkness I know myself.“--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die zweite Strophe ist ein großes Paradoxon, einen wichtigen Tenor hast du aber erkannt: Der Kontrast zwischen Betäubung und Anregung durch Geistermedizin. Diese kann Cannabis, Alkohol, Psychopharmaka oder wieder nur simple Konditionierung sein. Vielleicht auch mehr. Was ich zu Träumen zu sagen habe/hatte, spricht mein Gedicht Dream ziemlich konkret an. Als ich das schrieb, war ich ca. in deinem Alter.----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die letzte Strophe reflektiert die Bedeutung deines Pseudonyms. Große Müdigkeit. Wenn du einen Blick auf die Zahl und das Alter meiner Texte wirfst, solltest du verstehen. Die meisten drehen sich um ähnliche Fragestellungen, sie gewinnen nur im Laufe der Zeit an Form und Stil. Und Erfahrung. Trotzdem sei anders, Anders trotz dem Sein, zwei Schlüssel: Die Individualität soll auch im Heilungsprozess, der Konditionierung, erhalten bleiben. Aber die Individualität, die sich in mir entwickelt hat, ist eine lebensverneinende. Sie trotzt der Existenz. Aber sie soll erhalten bleiben, obwohl auch die Existenz dies soll. Ein doppeltes Paradox.
Bergsturz
geschrieben von Asthenar am 17.12.2012
Bewertung zum Beitrag Bergsturz
Mir gefällt das Gedicht insgesamt sehr gut. Mir erschließt sich leider nicht der Sinn des letzten Wortes und worauf es sich bezieht. Nebenbei sei angemerkt, dass ich es als Abschnitte des Lebens ansehe, vielleicht allgemein, vielleicht speziell auf das Leben des Autors bezogen. Mir gefällt die bildhafte Sprache sehr. Also nun zur Interpretation: So sehe ich die in der ersten Strophe beschriebene Situation, den Status Quo, als Fehlschlag, als eine Abwärtsschleife, die sich momentan durch das Leben des lyrischen Ichs zu ziehen scheint, wobei es selbst schuld zu sein scheint, denn ich denke, dass die kleinen Schritte von dem lyrischen Ich selbst stammen. Vielleicht ist der Sinn ja, dass gezeigt werden soll, dass nur wenige Schritte in die falsche Richtung Großes auslösen können. In der zweiten Strophe erschließt sich mir leider auch nicht der Sinn der vorrübergezogenen Wolken und ich grübele schon die ganze Zeit, ob die Wolken in Verbindung mit dem Satz die Wahl wurde zur Qual zusammenhängen, zumindest entsteht bei mir der Eindruck. Vielleicht vergleicht sich das lyrische Ich in diesem Punkt mit dem Berg. Die letzte Strophe erschließt sich mir leider ebenfalls nicht richtig, aber ich war von einem nostalgischen Gefühl ergriffen, als ich sie gelesen habe. Ich glaube, dass der Berg das Leben darstellt, die Nornen das Schicksal und die Sorgen über das Leben und insbesondere über die Zukunft. Vielleicht enstand das Jetzt durch die Entscheidung, die am Ende vermittelt wird.


Kommentar des Autors vom 17.12.2012.

Ich danke für den Kommentar, neuer Input ist hier immer willkommen! Ich werde mich heute oder morgen auch mal an eins deiner Gedichte setzen und es bis zu einem gewissen Punkt auseinandernehmen, das sei dir versichert. Zur Sache: 1. Strophe: Dein Gedanke zum Ursprung der kleinen Schritte ist richtig, er ist das lyrische Ich. Und auch der Gedanke, dass nur wenige Schritte viel bedingen können, war so gemeint. Konkret dachte ich beim Schreiben zwar an gedankliche Schritte, aber das schließt deine Interpretation nicht aus. Diese Schritte sind gewollt, sollten aber empfehlungshalber nicht gegangen werden. Gleichzeitig sind die vorüberrauschenden Bilder gewollt, sollen es aber noch nicht tun. 2. Strophe: die Wolken stehen in der Metaphorik gerne für Rissiges, Ungreifbares, im weiteren Sinne auch Träume. Dies bietet sich hier für das Verständnis auch an. „Die Wahl wurde zur Qual“ bezieht sich dann ganz richtig auf die Wolken, wie auch Leben. Den Vergleich zum Berg sehe ich hier nicht, mal sitzt das lyrische Ich spirituell und tatsächlich auf dem Gipfel, mal nicht. 3. Strophe: Mit den Nornen als Schicksal bist du auf der sicheren Seite. Und die Sorgen beziehen sich auch auf das Leben, auf Präsenz und Zukunft. Das Verständnis der Entscheidung mag dir leichter fallen, wenn du die andere Bedeutung des Entscheidens mit in Betracht ziehst. Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich hoffe, ich konnte deinem Verständnis etwas weiterhelfen, ohne allem Vorzugreifen und die Mystik zu zerstören :D Grüße
Ein Baum
geschrieben von Lightbringer am 09.12.2012
Bewertung zum Beitrag Ein Baum
Salve.
Naja. Der Baum ist ganz offensichtlich nur eine Metapher, wird daher auch kaum beschrieben. Immerhin lässt er sich als Laubbaum identifizieren und ist nicht völlig blattlos. Wie eine Baumkrone aber im Geäst ruhen soll, ist mir schleierhaft. Wenn sie abgeknickt wäre (auf die Idee hat mich jemand anders gebracht), sollte das irgendwie zum Ausdruck kommen.
Also die Anschaulichkeit finde ich eher mangelhaft.
Die ruhige Grundstimmung, dieses weitgehend teilnahmslose an sich Vorüberziehen lassen von Zeit und Emotionen ist nett gemacht. Dazu passt auch, dass Du dir in der Form ein paar Freiheiten nimmst. Dann wie üblich ein paar unverständliche Sätze oder komplizierte Formulierungen, die sich aus dem Kontext nicht erschließen. Die Aussage „nichts verloren und nichts gewonnen“ wiederholst Du in letzter Zeit häufig. Vielleicht wäre da mal ein Hinweis angebracht, wie die gemeint ist. Und dieses reingeworfene „irdisch Verlangen“ – wenn Du zum Buddhismus gefunden hast, sollte eine Lotusblüte oder eine Bodhiftucht an dem Baum hängen. Das Bild von verrinnenden (Jahres-)Ringen für verlorene Erinnerungen finde ich dann wieder gut gelungen.


Kommentar des Autors vom 09.12.2012.

PS: da die Absätze nicht funktionieren, ziehe ich dir mal Linien an den Stellen durch: ----------------------------------------------------------------------------------------------- Moin, dein „Objektivismus“, der für dich den Maßstab des Gedichts auszumachen scheint, geht mir verstärkt an die Nieren. Wie schon öfters besprochen, ist für mich beim Schreiben nicht Maß aller Dinge, ein Objekt oder eine Begebenheit zu beschreiben, die dann wie bei „Zwei Segel“ im Ganzen für etwas Anderes stehen. Vielmehr beschreibe ich in meiner Lyrik neueren Datums Situationen. Diese setzen sich gemeinhin aus externen Begebenheiten (also primär Wahrnehmung) und internen Vorgängen, also Gedanken und Gefühlen, zusammen. Oft sind die Formulierungen zweideutig gewählt, können sich also sowohl auf die externe Wahrnehmung, als auch auf die Gefühlswelt beziehen. Zum Konkreten: --------------------------------------------------------------------------------------------- Die Baumkrone ist tatsächlich abgeknickt, ruht daher im Geäst. Dies wird auch durch die Zeile „Nichts war verloren und auch Nichts gewonnen“ noch einmal verdeutlicht. Der Baum ist nicht kopflos und tot, sondern abgeknickt: also nicht mehr ganz lebendig (wahrscheinlich sogar mit einem Verfallsdatum versehen, denn er wird höchstwahrscheinlich nicht mehr wachsen, aber er muss auch nicht unbedingt sofort eingehen). Die Zeile ist aber eben eine von den oben schon erwähnten Zweideutigkeiten. Sie bezieht sich ebenfalls auf den „Wieder Hergekommenen“. Er ist nach langer Zeit zurück unter dem Baum, reflektiert und resümiert: und stellt fest, dass er seit seinem letzten Besuch nichts erreicht hat, aber immer noch Alles erreichen kann, denn verloren ist auch nichts. ------------------------------------------------------------------------------------------ Das irdische Verlangen hat nichts mit Buddhismus zu tun. Es bezieht sich auf die vorgehende Zeile: „Schmerz, Trauer; wieder schon vorbei“ Wieder die doppelte Bedeutung: Einerseits stehen die fallenden Blätter in geradliniger Metaphorik für den sterbenden Herbst, der durch winterliche Dunkelheit, Abschied und Loslassen, ersetzt wird. Andererseits sind es die Möglichkeiten, die dem „Protagonisten“ bleiben. Durch das Verharren und still stehen (nichts verlieren und nichts gewinnen) entsteht kein Wandel. Nur eine gewisse Trauer flammt kurz auf, als er die Möglichkeiten vorüberziehen sieht. Aber dann ist auch die schon wieder vorbei: was bleibt? Irdisches Verlangen, der Drang zu Überleben. (sowohl in der spätherbstlichen Natur, als auch im „Wieder Hergekommenen“) Die Freiheiten in der Form nehme ich mir, wie du richtig bemerkst, absichtlich. So beispielsweise im Schriftbild „Ich bleibe Ich“ durch die Wiederholung „fallen, fallen, (fallen)“ zu ergänzen, sagt einiges über dieses „Ich“ aus und verdeutlicht die Bewegungslosigkeit: das „Ich bleiben.“ ---------------------------------------------------------------------------------------------- Naja. Wenigstens kommentierst du hier und das gemeinhin recht höflich und nicht ganz doof. Das ist doch schon einmal was. Danke
Wohlstandsproblem
geschrieben von Franklin M. Bekker am 06.12.2012
Bewertung zum Beitrag Wohlstandsphänomen
Augen auf! Es muss -phänomen heißen. Siehe! letzte Zeilen.


Kommentar des Autors vom 06.12.2012.

ich übernehme den Vorschlag gerne. Die absichtliche Dopplung von schließen und lächeln/lächerlich hat dich nicht gestört ;)? Phänomen hätte mir auch schon beim Schreiben durch den Kopf gehen sollen^^
Der alte Mann und das Meer
geschrieben von Lightbringer am 03.12.2012
Bewertung zum Beitrag Der alte Mann und das Meer
„Der alte Mann und das Meer“ der Titel ist schon von Hemingway belegt. Und in der Thematik meine ich ein Lied von Rammstein zu erkennen. Das Gedicht scheint ein Frühwerk zu sein, denn Reimschema und Versmaß sind noch nicht strikt durchgehalten. Wie schon erwähnt wirkt die Sprache teilweise konstruiert und hier und da jugendlich. „Und das war nicht gelogen“ erzeugt einen vermutlich ungewollten komischen Effekt. Und das klassische Horrorende mit dem wiederkehrenden Toten kann ich auch nicht ganz ernst nehmen. Trotzdem ist es ein nettes Gedicht, geerade wegen dieser komischen Brechung. Es hat eine durchgehende Handlung und die Begegnung ist anschaulich beschrieben. Wenn mich mein Deutschunterricht nicht verlassen hat, ist ein grundlegender Schritt bei Gedichtinterpretationen die Inhaltsangabe und die ist hier erfreulicherweise mal leicht zu bewältigen. Schwieriger ist dagegen, eine tiefere Bedeutung hineinzulegen, aber da es hier ja einige Schreiber gibt, die das meisterhaft beherrschen, dürfen wir vielleicht noch was erwarten.


Kommentar des Autors vom 03.12.2012.

In der Tat ein Frühwerk, der Titel ist natürlich schon belegt. Obwohl ich Hemingway doch auf Englisch vorziehe. Ich weiß nicht, was ich mir damals bei dachte.. ist viel zu lange her. Eines von denen, die hier nur stehen, um die "literarische Weiterentwicklung" verfolgen zu können.
Endlicht
geschrieben von Lightbringer am 28.11.2012
Bewertung zum Beitrag Endlicht
Salve Silence
Ausgezeichneter Englisch-Wortschatz. Ich musste tatsächlich ein paar Vokabeln nachschlagen. Allerdings bin ich bei der zweiten Strophe unsicher, ob sie gewollt hochkomplex oder sprachlich ungenau ist. „dance about“ ist eine untypische Formulierung, die in der Interpretation großen Aufwand fordern würde. Wenn sie beabsichtigt ist, großartig, sonst meintest Du vielleicht eher „above“?
Ansonsten hat MS schon gut vorgearbeitet: Sonnenuntergang und Einbruch der Nacht ist ein klassisches Thema in der Dichtung, bietet aber erfreulicherweise immer wieder Raum für Neuartiges. Hier finde ich das Zusammenwirken von Naturschauspiel und Gefühlswelt des Sprechers bemerkenswert gut gelungen.

@MS Was meine Wünsche angeht, ist das vielleicht eine gute Gelegenheit für eine Klarstellung: Ein wiederkehrendes Motiv ist für fast jedes Gedicht eine Bereicherung, aber hier geht es um noch mehr: Der Verfasser beschreibt anschaulich ein Objekt oder einen Vorgang und stellt dem sein Innenleben gegenüber bzw. lässt beides Ineinanderfließen. Es ist in erster Linie diese Anschaulichkeit oder Konkretheit im Gegenstand, die ich bei meiner Kritik zu „Endlicht“ anregen wollte.
Motive
geschrieben von Lightbringer am 18.11.2012
Bewertung zum Beitrag Motive
Salve MS,
Das kann ich wohl nicht übergehen: Sprachlich nicht überragend, aber irgendwie finde ich es ziemlich lustig und schüttele mir eine Interpretation aus der Socke:
Während Du über Motive sprichst, beschreibst Du das Unterwegssein mit einem Stein im Schuh. Das Ich tritt in Erscheinung, aber nicht als Träger des Schuhs, sondern als Sprecher, der an die Leser eine triviale Frage richtet.
Oder andersrum gesehen: Während Du das Thema des „Steins im Schuh“ durchführst, kommentierst Du die Arbeit mit diesem Motiv. Geradezu postmodern. Nur die Sprache lahmt, insbesondere der Relativsatz „Blätter, die Winde verwehen“ hinkt schmerzlich.

Vale


Kommentar des Autors vom 19.11.2012.

Moin moin: beim Schreiben habe ich es eher andersrum gesehen. Also wie du im zweiten Ansatz. Das Gedicht sei auch als mangelnder Kommentar zu deiner Bewertung zu Endlicht verstanden ;-) aber das weißt du ja schon. Bei der Sprache habe ich mich absichtlich nicht angestrengt, um im Rahmen der Postmoderne den Wert eines durchgezogenen Motivs darzustellen. Ich setze meine Prioritäten etwas anders als du dir das eben wünschst. Höhö Vale discipule, vale :P
Endlicht
geschrieben von Lightbringer am 14.11.2012
Bewertung zum Beitrag Endlicht
Salve MS,
Grundsätzlich schreibst Du starke Zeilen. Meine Anregung wäre, Dich auf ein Objekt, wie einen Gegenstand, ein Ereignis, eine Landschaft oder auch abstrakter ein Gefühl oder einen Gedanken zu konzentrieren. Solange Du mehr oder weniger abstrakt Stimmungen beschreibst, lassen sich die Gedichte im Einzelnen schlecht interpretieren oder kommentieren. Man kann zwar hier und da auffällig gelungene Stücke herauspicken, aber insgesamt fließt alles wie eine Suppe zusammen.
„Endlicht“ halte ich per se für eine starke Wortschöpfung, die reichlich Raum für Assoziationen bietet, denen Du ja auch nachgehst. „endlich“ als Adverb oder Adjektiv, das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels oder das letzte Licht (was mich dann zu Dylan Thomas bringt), um ein paar zu nennen.
Vale
Endlicht
geschrieben von emotions am 10.11.2012
Bewertung zum Beitrag Endlicht
Ich vergebe dir... :)

Bin etwas angetüdelt...das Gedicht wirkt auf mich, als wäre ein Neuanfang erwünscht bzw. handelt von vergangenen Beziehungen, an denen man hängt oder vielleicht wolltest du damit nur eine allgemeine Message ausdrücken, die deine Erfahrungen weiterreichen sollte?

Der Inhalt unterscheidet sich in irgendeiner Form von deinen letzten Gedichten - in chaotischer, aber irgendwie dennoch gefasster Form.

Sei gegrüßt.
Antwort
geschrieben von emotions am 09.11.2012
zu "Im Regen":
für mich drängt sich diese Frage beim Lesen deines Gedichts sehr wohl auf...aber, das mag wie immer und alles Ansichtssache sein.

zu Warum-Fragen:
In der Juristerei sind derartige Fragen doch selbstverständlich, als was regst du dich auf? ^^
Ach und noch was: Warum jetzt 42? :P

schöne Grüße und lass dich nicht ärgern


Kommentar des Autors vom 09.11.2012.

Na klar: das Gedicht ist ja auch in einer depressiven, sinnfreihen Laune geschrieben. Ich verstehe schon, warum es also diese Frage bei dir hervorruft. Nur war das diesmal gar nicht beabsichtigt :D Die Antwort 42 stammt aus "Per Anhalter durch die Galaxis." Wenn du es nicht gelesen hast... empfehlenswerte Unterhaltungslektüre! Es grüßt zurück
Todeslied
geschrieben von emotions am 08.11.2012
Bewertung zum Beitrag Todeslied
"Künstlich maskiert ein letzter Schrei" ich glaube nicht ;)
Schöne Darstellung von einem Kampf mit sich selbst.


Kommentar des Autors vom 09.11.2012.

im Ansatz ja, das Hendiadyoin soll dem Leser zumindest eine Chance geben, einen Schlüssel zu den abstrakten Versen zu finden.
Im Regen
geschrieben von emotions am 08.11.2012
Bewertung zum Beitrag Im Regen
Sehr kompakt geschrieben, gefällt mir.
Und ja, was ist wohl der Sinn allen Seins?


Kommentar des Autors vom 09.11.2012.

Diese Frage wird hier ja eigentlich gar nicht gestellt. Aber ich kann sie dir beantworten: 42.
Warum nicht
geschrieben von emotions am 08.11.2012
Bewertung zum Beitrag Warum nicht
Schöne Wortspielerei ... Es wirft einen (aber gut definierten) Hauch von Gleichgültigkeit auf mich - fast schon ansteckend ;)

Warum nicht? === Vielleicht, weil du es so willst?


Kommentar des Autors vom 09.11.2012.

Ich mag einfach keine Warum-Fragen^^
Verdammt nochmal
geschrieben von emotions am 08.11.2012
Bewertung zum Beitrag Verdammt nochmal
Ernst ist alles und doch wiederum nichts .... der latente Gefühlsausbruch wirkt hingegen sehr sympathisch ^^


Kommentar des Autors vom 09.11.2012.

Selbst die Besten werden mal emotional :D schadet allerdings meiner schreiberischen Qualität
der Lauf der Zeit
geschrieben von emotions am 26.10.2012
Dann haben wir noch eine zweite Gemeinsamkeit.

Das Gedicht befindet sich in der Form und Ausdrucksfähigkeit auf sehr hohem Niveau.

Zu den Gründen: Einerseits wäre das Gedicht nicht gut genug, weil es nicht lebensbehand gemeint war, andererseits, weil ich mich getäuscht hätte (:D das ist hier alles nur als Feedback zu verstehen) und ferner auf Grund der Tatsache, dass du es nicht geschafft hast, durch das Gedicht eben erstem Punkt zu widersprechen (das ist meiner Meinung nach der Beweis dafür, dass da noch mehr geht, so dass es auch deshalb nicht gut genug sein kann):D

Und ja - ich war sehr lang nicht hier - leider nicht nur nicht hier ;)


Kommentar des Autors vom 27.10.2012.

Okay, das akzeptiere ich so ;-) Welcome back...
Nichts zu verlieren
geschrieben von emotions am 25.10.2012
Bewertung zum Beitrag Nichts zu verlieren
Das Gedicht wirkt ruhig, fast schon harmonisch. Auf mich jedoch nicht inspirierend genug um anzunehmen, dass der Abschied lebensbejahender Art zu verstehen ist. Sollte ich mich täuschen, würde ich mich freuen. Anderenfalls ist das Gedicht leider schon aus diesem Grund nicht gut genug (Ich hoffe, du erblickst den Sinn meiner Worte).


Kommentar des Autors vom 26.10.2012.

Hey emotions, cool dass du hier auch wieder unterwegs bist. Ich erblicke den Sinn deiner Worte durchaus und du hast es auch gut getroffen: der Abschied ist tatsächlich nicht lebensbejahender Natur. Ich denke, nicht jedes Gedicht muss inspirierend sein, deine ablehnende Reaktion ist aber nachvollziehbar. Die Zeilen entspringen dunkleren, von Zweifel durchsetzten Momenten. Ich hoffe diese Zeit liegt jetzt bis auf Weiteres, im Großen und Ganzen hinter mir.(Muss zusehen einen neuen Inhalt für meine Schreiberei zu finden, noch bin ich da aber ideenlos.) Als (noch) Student der Rechtsverdreherei muss ich aber fragen, was du meinst wenn du "leider schon aus diesem Grund" schreibst, es scheint ja noch andere Gründe zu geben ;) Danke für den Kommentar. LG
Nichts bleibt als die Erinnerungen
geschrieben von flemmilu am 13.10.2012
Bewertung zum Beitrag Nichts bleibt als die Erinnerungen
Sehr lustig. Wenn das l. I. rechtschreiben könnte, wäre allen geholfen...


Kommentar des Autors vom 14.10.2012.

nego ;)
Nichts bleibt als die Erinnerungen
geschrieben von flemmilu am 08.10.2012
Bewertung zum Beitrag Nichts bleibt als die Erinnerungen
Scheint mir etwas holprig im Versmaß. Was ist gemeint mit "Die Lebensgeister am verweisen"?
Wenn das l. I. "was schön war" jetzt verlacht, sehe ich dann recht, dass es sich selbst auslacht, dass es Dinge einst schön fand, die es jetzt unschön findet? Es sich also nicht treu geblieben ist?
In der vorletzten Zeile ist die Rede davon, dass die Freude vergangen ist, obgleich fröhliche Orte aufgesucht wurden. Mir fällt es schwer nachzuvollziehen, wie einem alle Freude vergehen kann obgleich doch die Vergangenheit schön war, man also weiß, dass es Schönheit gibt und sie auch erfahren hat, es also auch Schönheit noch in Zukunft geben kann.
Auch: wenn die Nacht kam, bedeutet das dann nicht, dass der nächste Tag ein neues Licht bringt?


Kommentar des Autors vom 12.10.2012.

Verwaisen: (aus dem Duden) 1. die Eltern durch Tod verlieren; Waise werden 2. leer bleiben, stehen Der Umkehrschluss, dass sich das l.I. selbst auslacht ist zulässig, der Rest ist pure Spekulation. Es geht nicht um die Vergangenheit oder Zukunft; es geht um die Rezeption in der Gegenwart. Es geht nicht um das Licht, das Licht schafft nur das Bild. MfG
Am Strand
geschrieben von Lightbringer am 18.05.2012
Bewertung zum Beitrag Am Strand
Salve.MS
Nachdem die Groß- und Kleinschreibung jetzt stimmt, gefällt mir das Gedicht nun mittelgut.
Wieso nur „mittel?“ mag jemand fragen. Das liegt in erster Linie am Thema: Schon die ersten Zeilen lassen erkennen, wo es in diesem Gedicht hingeht. Einsam UND allein gelassen, verblassende Farben und ein Ende in der Ortsangabe – da kann man nur von Glück sagen, dass am Strand kein Flieder wächst, denn sonst wäre die Grenze zum Kitsch eindeutig überschritten. Diese Motivhäufung setzt sich dann ungebrochen fort und so ist wohl der „Selbstmord eines Clowns“ das einzig mögliche Interpretationsschema, auch wenn das mit dem lächelnden Schwimmen und der Zustimmung des Publikums schlecht zusammenpassen will.
Auf der Habenseite sind der Themenbereich Schauspiel/Verstellung, die Bilder vom Meer und ein paar sehr schöne Zeile und Reime zu verzeichnen. Der abschließende Paarreim in der letzten Strophe zum Beispiel oder die „Farben, die um Gunst von Menschen warben“ sind sprachliche Glanzstücke und der Grund dafür, dass ich das Gedicht immer noch „gut“ nenne.

Sprachlich: Der Verzicht auf Satzzeichen macht an mehreren Stellen die Zusammenhänge undeutlich; Die Zeile „Wie sein Antlitz der Moment“ gefällt mir nicht schlecht, aber sprachlich kann ich sie nicht einordnen. Wenn „fortwährend, andauernd“ gemeint ist, würde ich „immerfort“ zusammenschreiben.
Das Verhältnis des traurigen Clowns zu seinem Publikum ist ein spannendes Thema und ein interessanter Denkanstoß. Mehr Aufmerksamkeit darauf statt dieser überzeichneten „alles ist vorbei“ Stimmung und das Gedicht wäre wahrscheinlich herausragend.


Kommentar des Autors vom 20.05.2012.

Moin.LB Anders als angekündigt, werde ich doch nur kurz hierzu Stellung nehmen: Den Vorwurf, dem Kitsch zu nahe zu sein, weise ich von mir. Starke Adjektive und ein Ende in der Ortsangabe geben hierfür keine Grundlage. Die Definition des Kitsches ist heftig umstritten, als zu sehnsuchtsartig, minderwertig und trivial (s. Wikipedia) sehe ich die Zeilen selbst nicht. Ich erkenne deine Schwierigkeiten im Bezug auf „Und wie immer(/)fort gelogen, lächelnd schwimmt er in den Wellen, wie’s dem Publikum gefällt“ an. Der Vers ist nicht leicht verständlich, am Ende jedoch rund und sinnreich. Das Gefallen des Publikums bezieht sich natürlich auf das Lächeln. „Wie sein Antlitz, der Moment“ scheint mir, auch ohne Komma, einen klaren Bezug auf „Verblassen“ zu haben und ist natürlich eine Aufzählung. Die Stimmung meines „Traurigen Clowns“ ist mir überlassen. Deinen Wunsch auf mehr inhaltliche Erörterung und weniger „überzeichneten Selbstmord“-Bilder nehme ich zur Kenntnis. Danke für den Kommentar, Mfg Morgenstern
Am Strand
geschrieben von flemmilu am 16.05.2012
Bewertung zum Beitrag Am Strand
Dank der konstruktiven Kritik ist das Gedicht zu einem wahren Meisterwerk gediehen!
Das Bild das gemalt wird ist wunderschön, wenngleich etwas traurig. Das ende ist sehr schön geworden.
Home
geschrieben von flemmilu am 05.04.2012
Bewertung zum Beitrag Home
OK, ich weiss, dass das unprofessionell ist, aber ich weiss nicht, wie ich es auf einer lyrischen Ebene bewerten soll. Ich mag das Gedicht sehr und finde, dass es sehr gut geschrieb wurde. Objektiv sieht es, so weit ich sehen kann, gut aus. Meine Objektivität ist allerdings im Moment getrünt (unrelated)...

Gutes Gedicht, herzlichen Glückwunsch...


Kommentar des Autors vom 05.04.2012.

In einem solchen Falle verzeihe ich die mangelnde Professionalität doch gerne. Wenigstens schreibt irgendjemand was dazu. Ansonsten u alrite?
Brief zur Hoffnung
geschrieben von knochengott am 02.03.2012
Bewertung zum Beitrag Brief zur Hoffnung
Indeed entkräftet. Asche auf mein Haupt.^^


Kommentar des Autors vom 03.03.2012.

höhö
Brief zur Hoffnung
geschrieben von knochengott am 02.03.2012
Bewertung zum Beitrag Brief zur Hoffnung
ich finde es schön. in seiner traurigkeit liegt seine schönheit auch wenn ich (natürlich) nicht ohne ein, zwei naseweise hinweise auskomme.
du weißt, dass ich mit literatur und dem kram nix am hut habe aber gern sage wenn sich etwas richtig oder falsch anfühlt.
die metapher mit dem see der am strand bricht ist schön, fühlt sich schön an und gleichzeitig ist er logisch leider falsch, da ich bei am strand brechen eher an wellen denke, die auf einem see ja nicht so häufig vorkommen.
und dann hätte sich der wortschmied in mir noch gefreut, wenn die einsamen bäume im letzten teil zu kahlen bäumen in einsamen tagen gewandelt hätten - kann nicht agen wieso aber ich bin halt ein freund von wortpositionierungen und eingebauten literarischen stolperfallen.
just FYI (ja bin heute international^^) gruß knochensack


Kommentar des Autors vom 02.03.2012.

Ah der werte Knochensack, danke schonmal für den Kommentar. Trotz der ganzen düsteren Thematik, scheinen meine Sachen im Moment anzukommen. Allerdings hast du dich bei der "See-Strand-Metapher" verlesen. Es ist DIE See (also Meer, Ozean, Wellen etc.), die sich bricht, nicht EIN See. Deine Enttäuschung, ob einsamer nicht kahler Bäume, ist nachvollziehbar, ursprünglich hatte ich diesen Tausch auch vollzogen, im Endeffekt tut das aber eh jeder Leser selbst, denn alle denken dann an Kahle Bäume und einsame Tage (anders auch nicht wirklich sinnvoll). So sind deine beiden kleinen Kritikpunkte glaube ich entkräftet, man wünscht alles Gute!
Frühlingstag
geschrieben von Lightbringer am 25.02.2012
Bewertung zum Beitrag Frühlingstag
Ah, der Frühling hält Einzug, zumindest ein Stück weit. Das finde ich erfreulich. Besonders der Anfang vermittelt Aufbruchsstimmung, Binnenreim, Einsatz von Stilmitteln (insbesondere Alliteration und Anapher aber auch Personifizierung, Metapher und Vergleich) und das abgewandelte Reimschema gefallen mir gut. Die Vielzahl an verschiedenen Zeitebenen finde ich anregend und rechne sie zu den Pluspunkten dieses Gedichts. Demgegenüber weisen Rhythmus und Sprache Unebenheiten auf, die der Gesamtwirkung abträglich sind. So steht „voller“ meines Wissens mit Genitiv und die Inversion in der letzten Strophenzeile dient keinem anderen Zweck als Rhythmus und Reim zu retten.

Trotz kleinerer Schwächen ein lesenswertes Gedicht, das der Spannung zwischen Frühlingserwachen und Winterstarre, Freude und Schwermut Ausdruck verleiht.


Kommentar des Autors vom 26.02.2012.

Ich weise die Behauptung von mir, dass die Inversion in der letzten Strophe nur Rhythmus und Reim retten soll. Der Zeile habe ich so vor anderen Alternativen (z.B. "Das Herz die Sonne schrecklich gar vermisst") den Vorzug gegeben, weil mir die Alliteration gefiel. Das "voller" mit Dativ stand war in der Tat eine Qual, die ich übersehen hatte, duly noted and corrected. Man dankt für den Kommentar.
Brief zur Hoffnung
geschrieben von flemmilu am 21.02.2012
Bewertung zum Beitrag Brief zur Hoffnung
Sehr traurig. In der zweiten Strophe meine ich ein letztes Aufbäumen der Hoffnung zu sehen, ehe sie dann kraftlos zerbricht. Sehr deprimierend. Es scheint mir, dass Morgenstern den Begriff "totgesagt" in letzter Zeit sehr oft verwendet, was mich wundern lässt, ob alles wirklich so ausweglos ist, wie es scheint, impliziert doch "totgesagt", dass es eben noch lebt und nur für tot erklärt wird.

Zeile 4 der 1. Strophe ließt sich für mich etwas holprig. Was ich nicht ganz verstehe ist, wie die Hoffnung, die ja eigentlich doch durch Licht repräsentiert wird, dem l. I. das Licht nehmen kann.


Kommentar des Autors vom 21.02.2012.

"totgesagt" wie auch "Flieder" sind Verweise auf zwei andere Gedichte. Die weitere Interpretation steht dir natürlich frei, sicherlich schwingt bei "totgesagt" aber auch oft die Bedeutung mit, die du ihm attestierst. Die Hoffnung ist in 1.4 eben gerade nicht das Licht, sondern fließt (manifestiert als Erinnerung) ins Licht. Darum auch eher eine Note 1 ;) Danke für den Kommentar
Alles Gute
geschrieben von Lightbringer am 09.02.2012
Bewertung zum Beitrag Alles Gute
Die Stimmung bei Mindroses steht unter keinem guten Stern. Genauer gesagt wird sie von einem Morgenstern dominiert, der über eine Reihe von gut geschriebenen Gedichten sein düsteres Licht verbreitet. Kein Wunder, dass Flemmilu „depressed“ ist und sich atmosphärisch eingereiht hat.

Zu „Alles Gute“: Man muss kaum noch eigens erwähnen, dass es formell und sprachlich auf hohem Niveau geschrieben ist, das gilt an sich für die ganze Reihe von neueren „Morgensternen“. Dass man beim Lesen stockt, liegt weniger an dem leicht kantigen Versmaß und schon gar nicht am Reimschema (das ist makellos), sondern am fordernden Inhalt.
Nach meiner Lesart ist es ein innerer Monolog oder Dialog: Entweder zwei innere Stimmen im Selbstgespräch oder eine Selbstanrede mit Stimmungssprung in der dritten Strophe.
„Innerer Monolog?“ höre ich den Leser fragen, „sind hier nicht eindeutig zwei verschiedene Sprecher? Wie erklärst du beispielsweise das >>geh mit mir< Zugegeben, da muss man dem Sprecher dann schon einen Anflug von Schizophrenie attestieren, aber dem öffnen die Drogen ja Tür und Tor. In meiner Deutung bestärkt mich der explizite Verweis auf das Gedicht „Flieder“; dort wird in den letzten Strophen der innere Monolog begonnen, der sich hier fortsetzt.
Es bleiben eine Reihe von Schwierigkeiten, namentlich der Gegensatz und die Gemeinsamkeiten zwischen den Positionen aus den ersten beiden und der letzten Strophe.

1.Wen fordert die erste Stimme zum Gehen auf?
2. Beide Stimmen klingen wenig hoffnungsvoll, woher stammt also der Gegensatz zwischen den beiden, der die 2. Stimme aufbrausen lässt?
3. Wieso „Alles Gute“?

Meine Interpretation:
1. Der Sprecher, in seiner lebensbejahenderen, oder wenigstens weniger lebensverneinenden Haltung, versucht, sich von einem Teil seines Wesens zu lösen und diesen in aller Freundschaft in Drogen zu ertränken und zu verabschieden.
2. „noch ein Jahr zu bestehen“, klingt als gäbe es für die erste Stimme eine Perspektive. Eine vollständige Auflösung scheitert bei mir am Flieder. Zwar ist klar, dass der Flieder im Kontext des Leitmotivs der „verlorenen Liebe“ steht, aber wie das Bild vom toten Flieder Hoffnung für den Sprecher ausdrücken kann, bzw. ob der Flieder nur für den als Freund angesprochenen anderen Teil seiner Persönlichkeit gestorben sein kann, ist Spekulation. Ein verschlüsseltes Bild ohne Schlüssel.
3. „Alles Gute“ ist ein Abschiedsgruß oder eine Gratulationsformel zu besonderen Anlässen, die meist einen (möglichen) Neuanfang implizieren (klassisch: Geburtstag, Neujahr). Hier entfaltet es seine Wirkung durch einen doppelten Kontrast: Erstens zwischen dem positiven, optimistischen Wunsch, den es in der Grundbedeutung ausdrückt und dem hoffnungslosen Kontext. Zweitens dadurch, dass dem Gesprächspartner sowohl ein Abschied, als auch ein Neuanfang verweigert werden. Vielleicht müssen wir es als Sarkasmus verstehen: Eine deplazierte Formel, die entweder auf ein missglücktes Jubiläum, oder auf einen missglückten Abschied verweist, als kleines Zugeständnis an Sentimentalität und Konvention eingeworfen, bevor der Sprecher zur Tagesordnung übergeht, namentlich seine Position in diesem inneren Dialog zu behaupten.

Bah, ist viel Arbeit, so ein Gedicht zu interpretieren. Die Frage, wer die Stimmen denn nun genau sind, soll ein Psychologe klären, mir reicht’s. Wir brauchen wieder etwas positive Lyrik, hoffentlich kommt der Frühling bald.


Kommentar des Autors vom 10.02.2012.

Nun, vorweggenommen sei ein Dank für diese gründliche Interpretation. Ich werde hier des Weiteren nur kurz Stellung dazu nehmen, um Raum für andere Verständnisansätze zu lassen. 1. Der Grundansatz ist fraglos trefflich beschrieben, in der Tat geht es um einen inneren Dialog (oder auch Monolog, das ist wahrscheinlich vom individuell vertretenen psychologischen Ansatz abhängig). 2. Der Verweis auf mein Gedicht Flieder ist deutlich, konkret ist es die vierte Strophe in der sich die Stimmen das erste Mal begegnen. Im Übrigen sollte aber zu diesem verschlüsselten Bild auch kein Schlüssel zu finden sein. Es bleibt nur das Brecheisen oder die Möglichkeit, das Bild nicht für seine Einzelheiten, sondern in seiner Gesamtheit zu schätzen. Du hast diesbezüglich deine Wahl ja schon getroffen. 3. Alles Gute dient dem Anschluss an den Beginn der zweiten Strophe und schlägt einen repetiven Bogen über das Gedicht. (Ein Merkmal meiner neueren Werke übrigens, dem hier nur begrenzt Tribut gezollt wurde.) Davon abgesehen ist es eine, wohl abgrundtief, schwarze Zeile, die dem aufmerksamen Leser eine erste Sprosse auf der Leiter in die Abgründe seiner (und meiner) Seele sein soll. Auf dass tatsächlich Frühling wird und nach all dieser Zeit doch noch einmal wieder die Sonne scheint. PS: Und wenn Flemmilu depressed ist, sollte er sich vielleicht eine Freundin suchen. ;-)
Alles Gute
geschrieben von flemmilu am 07.02.2012
Bewertung zum Beitrag Alles Gute
Das mit dem Jahresrückblich hatte ich verstanden, aber dass du den Leser also offensichtlich ansprichst, das war mir nicht klar...


Kommentar des Autors vom 07.02.2012.

Wieder fehlinterpretiert, es ist ein Dialog mit sich selbst. Innere Stimmen im Zwist, in die Richtung ;) Bleib dran^^
Alles Gute
geschrieben von flemmilu am 07.02.2012
Bewertung zum Beitrag Alles Gute
Klingt sehr traurig, vom Versmaß her gut. Schade ist dass es sich um ein Meer von Drogen handelt, gibt es doch so viele Meere die, ohne der Melancholie abträglich zu sein, ein etwas ruhigeres Bild gezeichnet hätten.
Das Gedicht ist sehr berührend, was allerdings in der vorletzten Zeile der letzten Strophe mit "Alles Gute" gemeint ist, verstehe ich nicht.


Kommentar des Autors vom 07.02.2012.

Die zweite Strophe hätte dich schon stutzig werden lassen müssen. In diesen Text ist ein verfrühter Jahrerückblick mit eingebaut, wie ich ihn schon letztes Jahr hier stehen lassen habe. Danke für den Kommentar
Exitus
geschrieben von knochengott am 15.11.2011
Bewertung zum Beitrag Exitus
WOW! unkitschig, schnörkellos und direkt. das hat man selten bei depressiven gedichten. ich finde es aber gerade deswegen großartig! Brilliant!


Kommentar des Autors vom 15.11.2011.

Ich danke, ja schnörkellos ist es wahrlich. Freut mich im Besonderen, dass sich mal wieder jemand an meine Werke herantraut. Freundlichen Gruß!
Ein Schweigen
geschrieben von knochengott am 15.11.2011
Bewertung zum Beitrag Ein Schweigen
Gefällt mir. Nicht deine beste Arbeit aber es drückt, wenn auch etwas holprig, deine Gefühlslage gut aus. Besonders die letzten drei Zeilen fallen wie drei Steine aufs Gemüt. Leider verstehe ich die "schwer wie Wein" Sache nicht und empfinde das "zwing mich zum schweigen" mehr für den Reim als für die Aussage benutzt wird. Aber trotzdem: ich mag es!


Kommentar des Autors vom 15.11.2011.

"Schwer wie der Wein" ist ein Hinweis auf die typischen Bilder, die mit solchen Zeilen verbunden werden. Weinflasche und einsamer Dichter (im Zweifel ein schwerer Roter), vlt. sogar Alkoholismus, Resignation. Der Reim hat mir allerdings wirklich auch gut gepasst. Wie gesagt, einfach nur 10 Zeilen.
Exitus
geschrieben von flemmilu am 13.11.2011
Bewertung zum Beitrag Exitus
Ich glaube, ich verstehe, was Du meinst. Schön in Worte gefasst, es liest sich flüssig!


Kommentar des Autors vom 15.11.2011.

Läuft ;)
Freundschaft
geschrieben von Lightbringer am 11.07.2011
Bewertung zum Beitrag Freundschaft
Yeah, "Ich hatt einen Kameraden...". Dein gefallener Soldat redet ein bißchen mehr, als der von Uhland, aber immerhin hat er eine (relativ) positive Aussage zu machen. "Der Alltag kann nicht Liebe und Freundschaft verderben". Gute Aussage, muss nur noch ein bißchen drüber nachdenken, ob ich sie glaube. Dass der Alltag hin und wieder freudlos scheint, wolltest Du den Gefallenen wohl nicht bestreiten lassen? Das wäre eine überpositive Einstellung eine verfrühte Verklärung noch im Diesseits. Eine ungewöhnlich optimistische Sicht des Sterbens, gerade von Dir.


Kommentar des Autors vom 12.07.2011.

Es seid bedacht dass, wenn der Alltag nicht auch dem lyrischen Ich, mir und sonstwem, freudlos erscheinen könnte, eine Aussage wie "Der Alltag kann nicht Liebe und Freundschaft" in diesem Gedicht völlig dispositiv wäre. Dementsprechen: Nein, ich zweifle nicht an der Last des Alltags, sondern ich lasse einen Sterbenden zwei reine Ideale hochhalten, die er sich nicht beschmutzen lassen will.
Freundschaft
geschrieben von flemmilu am 20.06.2011
Bewertung zum Beitrag Freundschaft
Ich gehe davon aus, dass der Hauptteil der ersten beiden Strophen von dem Lied des guten Kameraden stammt, in welchem Falle es mich sehr positiv überrascht, dass Du etwas positives in dem ganzen sehen kannst. Das Lied hat mich immer nur betrübt. Nett, mal einen Einblick in eine andere Perspektive zu erhalten. Schöner Inhalt, insgesamt sehr gut gelungen, aber nichts extrem ausergewöhnliches...


Kommentar des Autors vom 20.06.2011.

Ich stimme zu, nicht außergewöhnliches. Habe über "back to the roots" als Titel nachgedacht :D
Flieder
geschrieben von Lightbringer am 03.06.2011
Bewertung zum Beitrag Flieder
Das Wetter scheint nicht gut gewesen zu sein bei Dir. Verschlüsselt, abgeklärt, ohne ein durchgängiges Reimschema. Habe keinen Flieder vor Augen und kann auch mit der Regenstimmung nicht viel anfangen. Dann dieses schwankende Hin und Her: „oder auch nicht“, „aber du weißt, dass du’s lässt“; Dein lyrisches Ich tritt auf der Stelle, von einem Fuß auf den andern. Und auch die Wortkreation etwas „danieder zu schreiben“ versöhnt nicht völlig – na immerhin scheinst du bei FMB einen Nerv getroffen zu haben, mir hat die „verlorene Generation“ in ihrer durchgängigen Aussage besser gefallen. Man macht es eben nicht allen recht.


Kommentar des Autors vom 20.06.2011.

Cést la vie
Flieder
geschrieben von Franklin M. Bekker am 30.05.2011
Bewertung zum Beitrag Flieder
Ohne Worte.

Man müsste dich mal frei kaufen aus dem Alltag und dann ein paar Monate foltern, zum Schreiben zwingen. Ich würde gern wissen, was dabei rauskäme, wenn du professionell schreiben würdest.


Kommentar des Autors vom 20.06.2011.

das fasse ich als Kompliment auf und danke.
An den Grafen der östlichen See
geschrieben von G.Nuss am 11.03.2011
Meinen Dank für dein herzliches Willkommen.
Nachdem es mich die halbe Nacht gekostet hat, herauszufinden, wie ich einen Beitrag einfügen kann (das Dreieck hätte einfach nicht größer und an hervorgehobenerer Stelle sein können), finde ich mich hier gut zurecht und ziemlich wohl.
Auf bald.
Reich der Träume
geschrieben von Franklin M. Bekker am 24.01.2011
Bewertung zum Beitrag Reich der Träume
Ich würde sagen es ist ein Bruch: Reich der Ewigkeit = Strom der Zeit. Vielleicht liegt in diesem Paradox ja tatsächlich die irdisch mögliche Erfahrbarkeit einer anderen Zeit.

Mystischer Gruß,
Franklin.
Im Kreis
geschrieben von Franklin M. Bekker am 24.01.2011
Bewertung zum Beitrag Im Kreis
Wieso denn im Kreis? Was für ein Kreis? Wird eine Falsche im Kreis herumgegeben? Das ist meine Idee von heute, gelesen habe ich es schön häufiger in den letzten Wochen. Ich bin nicht schlau daraus geworden, aber das muss man ja vielleicht auch nicht? Lesen immerhin lässt es sich wunderbar.


Kommentar des Autors vom 25.01.2011.

Ich habe schon einige Interpretationsideen gehört, und alle scheinen unterschiedliche zu haben. An deine dachte ich beim Schreiben auch nicht. Der "Stein auf dem Herzen" ging mir glaube ich durch den Kopf, jedoch muss man hieraus wohl nicht unbedingt schlau werden. Gruß
Reich der Träume
geschrieben von Lightbringer am 29.11.2010
Bewertung zum Beitrag Reich der Träume
Ein schönes, luftiges Gewebe, aus großen, abstrakten Bildern und Worten. Das Symbolfeld Wasser mag ich gerne, und „Wellen“ interagiert gut mit Licht und zerschellen. Aber wozu veröffentlichst Du zwei Versionen? Der Gegensatz zwischen Ewigkeit und einer ablaufenden Zeit irritiert mich. Wie soll man sich in der Ewigkeit willkommen fühlen, wenn man selber die Zeit im Nacken sitzen hat?


Kommentar des Autors vom 30.11.2010.

Ich gaube nicht dass das lyrische Ich hier Schwierigkeiten hat sich in der Ewigkeit willkommen zu fühlen. Drogen spielen eine nicht irrelevante Rolle. Im Übrigen lasse ich die erste Version noch da stehen, weil ich von der zweiten nicht völlig überzeugt bin. Danke für den freundlichen Kommentar.
Ende
geschrieben von MaschineBaby am 19.11.2010
Bewertung zum Beitrag Ende
also ich kann den finger nicht drauflegen, aber die melancholie und das durchklingende lebewohl auf eine jahreszeit gefällt mir. ist ein wenig wie herbstlaub in worte gefasst. gute wortspiele, ich bin gerührt.


Kommentar des Autors vom 19.11.2010.

Ah wie schön, bei jemandem ist es tatsächlich angekommen. Die herrschende Meinung war,"ganz nett wie immer" und "gut geschrieben, aber ich sehe keine message." Danke für den Kommentar.
Ende
geschrieben von flemmilu am 17.11.2010
Bewertung zum Beitrag Ende
wer ist er und wer ist sie? wahrscheinlich leite am meeresstrand, die dort gesoffen haben ohne zu merken wie es kälter wird ;) ?


Kommentar des Autors vom 18.11.2010.

Er bin Ich, und sie sind ein paar Freunde. Nein, war eine gemütliche RUnde Pokern mit noch gemäßigtem Alkoholkonsum.
Thoughts about alcohol
geschrieben von Bolko am 09.11.2010
Bewertung zum Beitrag Thoughts about alcohol
Kraftlos ist der Baum,
der die Blätter bei sich hält.
Man traut sich kaum,
wie jedes einzelne von ihm fällt;
hinzusehen

Er hebt eins auf,
doch schmeißt es wieder fort.
Wer achtet drauf,
an welchem Ort;
wird er’s heute nicht verstehen

Dass der Baum, nur mit seinen Blättern, etwas ist.
Morgen danach.
geschrieben von Franklin M. Bekker am 14.10.2010
Bewertung zum Beitrag Morgen danach.
Das klingt jetzt alles ganz rund, sogar mit den unrunden Stellen. Recht viel Kunst für Zynismus. Ich habe das Gefühl, du bist an einem Punkt angelangt, wo dir die Lyrik zur Sprache geworden ist. Jetzt braucht es Themen.
Grüße.


Kommentar des Autors vom 22.10.2010.

Ich danke für die Kommentare, und auch für den Blumenstrauß von Franklin, in dem Ratschläge stecken. Grüße zurück. PS: Mit Im Kreis, habe ich versucht ein Thema zu finden.
Morgen danach.
geschrieben von flemmilu am 13.10.2010
Bewertung zum Beitrag Morgen danach.
mir gefällt die direkte Sprache sehr, es trifft mich jedoch hart, dass das l. I. scheinbar, anstatt zu lernen und sich zu bessern, selbst "In der Scheiße" noch Glück zu finden sucht, anstatt sich das Glück selbst, und frei von Scheiß zu erschaffen.
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 08.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Ähren der Erkenntnis sind immer erfreulich. Aber egal wieviel Mist oder Scheiße wir als Dünger drauf kippen und wieviele Erklärungen und Rechtfertigungen du als Stützen in den Boden rammst, diese Gedichtspflanze wächst nicht weiter. Zäunen wir sie also ein und begeben uns in eine andere Ecke des Gartens.
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 05.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Ich entspreche deiner, wenn auch nicht sehr gefällig formulierten, Bitte. Weinen etc. war nicht erforderlich, da ich keiner trostlos scheinenden Situation begegnet bin.

1.)Das verneinte „must“ als Verbot soll also Kein Mensch darf... heißen. Soll mir recht sein, obwohl ich, da die Verneinung ja nicht direkt zum Verb gehört, zunächst anders übersetzt hatte. Passt aber insofern besser, als der fordernde, autoritäre Ton dann komplett durchgehalten wird.

2.) Das Lyrische Ich tritt nicht direkt in Erscheinung. Wenn du die Forderungen, die der Sprecher aufzählt, jetzt als von außen an ihn herangetragen verstanden wissen willst, fehlt im Gedicht jeder Versuch, diese Distanz aufzubauen. Wenn sie von ihm selbst ausgehen, bleibt meine Feststellung, dass Sprecher und Verfasser stark voneinander abweichen, so stehen.

3.) Der Versuch, die Menschheit oder auch Gesellschaft zu personifizieren und ihr einen Willen zuzuschreiben geht zumindest hier nicht auf. Und aus diesem völlig unbestimmt bleibenden Willen lassen sich auch keine Verpflichtungen ableiten. Zu große Worte, zu wenig Inhalt.

4.) Spricht ja nichts gegen „should“. Ich wollte nur wissen, ob die Abstufung, die du durch den Verbwechsel vornimmst, so gewollt ist.

5.) Du verwendest „man“ also ausschließlich als „Mann“ ? Soll mir Recht sein, was haben Frauen auch in einem Gedicht über Vaterland, Pflichterfüllung und Treue verloren? * lol *

6.) Gerade wenn man all diesen Pflichten werden wollte, ist der Zustand, indem man ruhen kann, weil es nichts mehr zu tun gibt, praktisch unerreichbar.

Vielen Dank für die ausführliche Erwiderung, die mir zu mehr Verständnis verholfen hat. Deine Freiheit, beliebig viel Pathos in deine Gedichte zu legen, stelle ich nicht in Frage. Im Gegensatz zu knochengott auch nicht die Freiheit, mittelmäßige oder weniger als mittelmäßige Werke zu veröffentlichen. Hey ich helfe Dir sogar durch ausführliche Kritiken, auf dass der Mist von heute Dünger für die Kreativität von morgen werde. Ich grüße zurück.


Kommentar des Autors vom 06.08.2010.

Deinen Gott zum Gruße 1) Wäre somit erledigt. 2) Schlecht kommentiert von mir. Ob es sich um das lyrisches Ich oder meine Wenigkeit handelt ist hier egal. Ich will also auch keine Distanz oder irgendwas in der Richtung aufbauen, wir reden aneinander vorbei. Sprecher und Verfasser weichen nicht voneinander ab, nicht im Geringsten. Auch der Verfasser fühlt sich des weiteren deinen Glauben hin und wieder aufgedrückt. Sei es durch spitzfindige Kommenatre, ernsthafte (teils von dir begonne) Debatten und schon das obligatorische an Weihnachten in die Kirche gehen. Den verdammten Gemeindebrief, den ich mir jede Woche aus dem Briefkasten ziehen muss, mal außenvor gelassen. 3) Weder aus dem "Wort Gottes" noch aus der personifizierten Gesellschaft, werden weitere Verpflichtungen abgeleitet. Jede Strophe ist in sich schlüssig. Also kann ich sehr wohl sagen, dass ich das Gefühl habe, dass die Gesellschaft mir Verpflichtungen aufrückt, ohne sie näher zu konkretisieren. Komplett gegen den Strom schwimmen tut nämlich keiner von uns, auch wenn viele sich noch so gerne so profilieren. 4) Ist geklärt. 5) Der Verfasser ist nunmal ein Mann. Er schreibt aus der Perspektive eines Mannes. Und das Wort "man" wird übrigens im ganzen Gedicht als "Mann" und nicht "Mensch" verwendet. Ausnahme: mankind, aber das ist wieder was anderes (s.o.). Im Übrigen ist das Thema des Gedichtes nicht ausschließlich die Punkte, die du ansprichst. 6) Serh wohl glaube ich, dass ein Zustand des Nichtstuns erreichbar ist. Du hast sicher auch schon Erfahrungen, zumindest mit dem praktischen Nichtstun, gemacht. Dass du dann nicht deinen Glauben an Gott verlierst, sei dir überlassen. Mir zumindest, werden eben all jene aufgezählten Situation oft gleichgültig, bzw. unerfüllbar. Dann schließe ich mit der letzten Strophe. Auf dass aus der Scheiße deiner letzten 3 1/3 Zeilen Ähren der Erkenntnis sprießen. Und noch ein Gruß zurück.
Obligations
geschrieben von Lightbringer am 04.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Bei der fraglichen Stelle hätte ich von Dir auch eher ein „nor obey he must“ erwartet. Die Forderung, Gottes Wort zu befolgen, entspricht nicht deiner sonstigen weltanschaulichen Ausrichtung. Und wo ich schonmal dabei bin, kann ich mich auch gleich meinen anderen Verständnisproblemen stellen: So wie ich das wiederkehrende englische „No man must“ hier übersetze, heißt es „kein Mensch muss“ und drückt also eine Abwesenheit von Zwang, kein Verbot aus. Aber die meisten Aussagen und Forderungen ergeben ziemlich wenig Sinn:

1. Duties as it’s mankinds will? Pflichten, die aus dem Willen der Menschheit abgeleitet sind?
2. Eine Forderung Gott zu gehorchen von dir ??
3. Hier eine Aussage der ich zustimmen kann. Und dann verwendest du hier das viel vorsichtigere „should“? Nimmst du es mit der Treue also doch nicht soo genau? ;o)
4. Und jetzt ein Aussagesatz? Was ist mit Auswanderern und Kriegsdienstverweigerern?
5. Die Strophe ist fein. Valar morghulis! Aber ein Zustand in dem es nichts mehr zu tun und nichts mehr, woran man glauben kann, gibt, erscheint mir hochgradig unwahrscheinlich. In der Situation sollte man vielleicht doch weinen, sich einmal ausschlafen, eine zweite Meinung einholen und schauen wie es dann aussieht.

Also was ist hier los? Wenn diese Überspitzungen einen ironischen oder humoristischen Effekt haben sollen, geht der Witz leider an mir vorbei. Es fehlt einfach eine Orientierungshilfe, was Spaß und was Ernst ist. Zumindest die letzte Zeile drückt eine bedeutsame Wahrheit aus. Wenn aber das ganze Gedicht ernstgemeint ist, ist es völlig überzogen.
Somit stimme ich flemmile ein stückweit zu: Sprachlich kein Gipfelstürmer. Da mich allerdings auch der Inhalt nicht überzeugt, möchte ich dem „rundum gelungen“ widersprechen. Von mir hätte es keine Zwei gegeben.


Kommentar des Autors vom 04.08.2010.

1) Du übersetzt "No man must" in diesem Kontext falsch. Ist Archaic English, findet sich unter anderem auch gerne bei Shakesspeare und heißt "darf". 2) Meine Weltanschauliche Ansicht; erweise dem lyrischen Ich ein wenig Respekt und verstehe dass andere, die es beeinflussen, vielleicht der Meinung sind, dass das Wort Gottes zu befolgen sei. 3) Definition mankind: Humans collectively, Humanity. Etwas freier abgeleitete: Die Menschheit heute, also die Gesellschaft. Society hätte nicht ins Versmaß gepasst. 4) Definition "Should": Used to express an obligation or duty. Im gemeinen Sprachgebrauch zwar als schwächer angesehen, jedoch nicht so definiert. Des weiteren brauchte ich mehr als ein Verb um die Verpflichtungen auszudrücken. 5) Ein Aussagesatz in der Tat: Das lyrische Ich scheint der Ansicht zu sein, dass Kriegsdienstverweigerer keine Männer sind. (Auch wenn das hier bestimmt ein paar Leute anders sehen.) Definition "abandon": To withdraw one's support from someone/something, usually in spite of duty. Auswanderer müssen also nicht umbedingt erfasst sein, es sei denn sie haben eine Pflicht für ihr Vaterland zu erfüllen. 6) Wie schön dass dir die letzte Strophe gefällt. Jedoch teile ich deine Ansicht persönlich nicht, dass ein Zustand Fehlens jeglicher Möglichkeit, unerreichbar sei. Vorallem wenn man all den vorher geschilderten Pflichten gerecht werden soll, aus dem Rahmen ihrer also nicht ausbrechen kann, um etwas zu tun. Auswandern war da schon einmal ein interessantes Stichwort. Nichts in diesem Gedicht war als Spaß gemeint und die Freiheit Themen zu überziehen, um sie zur Sprache zu bringen nehme ich mir getrost. Jetzt ließ das Gedicht und den Kommentar noch einmal in Ruhe, weine dich aus, schlaf einmal darüber und gib mir dann gefälligst eine Antwort. Freundlicher Gruß
Obligations
geschrieben von flemmilu am 02.08.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
begging your pardon: was soll "No obey he must" heißen?
like, no one? or none?


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

No man must lose his faith and trust In God's word, no obey he must (no, he must obey!) Das soll das heißen. Ich befürchte du hast die Aussage immer noch nicht ganz erfasst, denn auch deine anderen beiden Interpretations-Vorschläge ergeben keinen Sinn.
Wolf and Fox
geschrieben von Lightbringer am 01.08.2010
Bewertung zum Beitrag Wolf and Fox
Tja, nachdem dich der sonst doch nicht so zaghafte knochengott mit Samthandschuhen anfasst, werde ich doch noch die versprochene inhaltliche Kritik nachreichen.
Meine Einteilung:

1. Der Wolf stellt die Eingangsfrage nach der Herkunft des Wetters, was als einfacher Ausgangspunkt für die Herkunft der Existenz verstanden werden kann.

2. Das Eröffnungsargument des Fuchses ist voller Sophisterei und, wie der Wolf richtig bemerkt, weder neu noch stichhaltig:
Der Glaube an höhere Wesen ist weder notwendige noch hinreichende Bedingung um Werte wie Schönheit oder Moral akzeptieren zu können. Dass der Fuchs gleichzeitig das erkenntnistheoretische Problem der Sinneswahrnehmung anspricht, ohne es für seine Argumentation zu nutzen, spricht für eine gewisse Unordnung in seinem Gedankengebäude, oder dem des Autors.

3. Der Wolf geht nun kaum auf seinen Gegenüber ein (auf grund der Qualität des Arguments kein großer Verlust), sondern formuliert ersteinmal die Frage um. Jetzt geht es um das Wesen von vernunftbegabten Kreaturen.
Auch der Wolf setzt sich jetzt zunächst mit der Erkenntnis der Welt durch die Sinne auseinander und erweist sich als Leser Descartes. Aber wie er richtig feststellt, hat er mit dem „cogito ergo sum“ noch keine Wesensbestimmung des Subjekts vorgenommen. Hierzu wirft er jetzt zwei Alternativen auf: Entweder ein organisches, mit der Welt interagierendes Gebilde, oder gottesebenbildliche Schöpfung. Keinem der beiden Tiere fällt ein zu bemerken, dass hier nicht wirklich ein Gegensatz besteht. Daa spricht nicht gerade für die Qualität des Dialogs.

4. Der Wolf fährt mit einem weiteren Themenwechsel fort, wobei ich den ersten Satz unverständlich finde.
Dann stellt er die Behauptungen in den Raum, die Evolutionslehre währe ein Sieg der Wissenschaft über die Religion und die Existenz von nicht Gläubigen ein Argument gegen die Existenz eines höheren Wesens.

5. Er setzt seine Gedankensprünge fort, indem er kurz das Verhältnis von Glauben und Wissenschaft anspricht.

6. Anstatt auf die allesamt fragwürdigen Argumente - Verzeihung, sagen wir lieber Behauptungen, denn so etwas wie eine stringente Argumentation liegt kaum vor – des Wolfes einzugehen, Versuchen sich die Füchse an einem Gottesbeweis oder genauer an gleich zweien: Der Schöpfer als ordnende Kraft im Universum und der Schöpfer als erste Ursache.

7. Der Wolf geht jetzt, wie mir scheint zum erstenmal in diesem „Dialog“ auf ein Argument ein. Da die Unmöglichkeit Gott logisch zu beweisen oder zu wiederlegen aber relativ unumstritten ist, sind hier keine großen Erkenntnisse zu erwarten.

8. Was ist dann passiert? Das Argument, dass eine Kette von Ursachen und Wirkungen nur einen irgendwie gearteten Anfang, aber keinen Gott belegt, hätte noch in den Gedankengang des Wolfs gehört.

Hatte der Autor vielleicht auch mit Pilzen experimentiert? Hat er einen intellektuellen Erguss aufs Papier gebracht und sich wenig Mühe gegeben, ihn in eine verständliche Dialogform zu bringen?
Das Ende der Handlung zeigt den Fuchs als irrational, aggressiv, bis hin zu nicht lebensfähig. Bei dieser Einstellung des Autors gegenüber Vertretern eines Schöpferglaubens, konnte eine auch nur im Ansatz konstruktive Auseinandersetzung in Dialogform schwerlich gelingen.

Ich denke, ich werde es bei dieser Gliederung des Inhalts belassen, da es sich kaum lohnt, mit derartig konfusen Viechern zu diskutieren. Die Fragen, die du ansprichst, sind von höchster Bedeutung und ich danke dir dafür, dass du sie thematisiert hast. Mehr aber auch nicht, als Grundlage für ernsthafte Debatten ist dieser Text untauglich.
Und wie man aus dem Radio weiß: „Füchse sind keine Rudeltiere“


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Füchse sind keine Rudeltiere, darum lebt der Primär-Fuchs auch alleine, "but never seperated completely from his fellows." Der Mord am Wolf ist nur ein Beispiel für das zahllose Morden im Namen Gottes an Hexen, Hexer, Muslimen, Juden, Christen, Buddhisten etc. etc.. Auch scheinen mir Vertreter der Agnostik oder des Atheismus weit seltener militant und, bis zur Verrücktheit, überzeugt aufzutreten wie Theisten. Kreuzzüge, Schwulenhass in den USA, Taliban etc. etc.. Mögliche Ausnahme mit Diskussions-Potential: Hitler, Stalin. Aber das sind Diktatoren, politische Führer oder wie du sie nennen willst, aber nicht Menschen wie du und ich, die als Teil einer Gesellschaft und mit einer bestimmten Überzeugung handeln. Sie haben fraglos eine besondere Stellung inne. Stillistische Schwachstellen lasse ich dir weitgehend gelten, auch mir fällt es mittlerweile schwerer den Text zu lesen, als es mir noch vor einem Jahr fiel. Nur von deinem Punkt 2 auf Punkt 3: inakzeptabel. Kein Sokratischer Dialog in Reinform, aber auf jeden Fall geht der Wolf auf das Argument des Fuchses ein. Alleine dadurch dass er die Frage "umfomuliert." Soviel nur hier zu; achso.. nur eins noch: Wisst ihr, wo ihr euch eure Schulnoten hinstecken könnt :D? Danke für den Kommentar und Gruß
A one-ended Rainbow
geschrieben von MaschineBaby am 30.07.2010
Bewertung zum Beitrag An one-ended Rainbow
großartiges gedicht und diesmal passt die englische sprache wie ein handschuh. mit dem werk hast du mir die punktuelle notwendigkeit und schönheit einer anderen sprache gezeigt. das gedicht ist von den versen her leicht, fast flügge, aber das thema hält es am boden. eine seltene, kitschlose, filigrane und leicht amüsierte hommage auf die liebe und den schatten, den dieses wort immer wirft. eine glatte eins und grandios, mein freund!!!!


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Man dankt. Und freut mich dass du kein pauschaler Hasser jeglichen Englischs bist :D
Immer weiter, Immer Irgendwohin
geschrieben von flemmilu am 30.07.2010
Bewertung zum Beitrag Immer weiter, Immer Irgendwohin
dem kann ich mich nicht gänzlich anschließen. wie ich das gedicht lese, liegt eher die Schönheit im Vergänglichen/vergehenden, als dass umgekehrt das sterbende in der schönheit liegt. dem l.i. wird der wunsch zu sterben genommen, da es etwas schönes erblickt, dass stirbt. somit wird gewissermaßen das eine Leben durch das vergehen des anderen bewahrt. aber regt dies das l.i. nicht vlt. eher noch mehr zum gedanken an das sterben und dessen schönheit an?


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Auch eine interessante Interpretation. Nicht was ich beabsichtigte, aber möglich. Jedoch finde ich deine Schlussfolgerung gerade in Bezug auf die letzte Zeile doch gewagt. Gruß
Obligations
geschrieben von flemmilu am 30.07.2010
Bewertung zum Beitrag Obligations
Also:
Ich finde das Gedicht als beschreibung der Menschheit, wenn du das mit man meinst, sehr gut (obwohl du wahrscheinlich den männlichen Teil meinst) und mir gefällt die Wortwahl. Ich glaube, however, dass du einen typo in der letzten Zeile der zweiten Strophe hast (sollte da nicht "Nor" statt "No" stehen?
allerdings holpert das Vermaß ein wenig zwischendrin. eine Zwei also für ein nicht outstanding, aber rundum gut gelungenes Werk.


Kommentar des Autors vom 01.08.2010.

Nein. "Nor" ist hier nicht angebracht, würde die Aussage des Gedichts in Luft auflösen. Dass in dieser Zeile viel dichterische Freiheit am Werk war ist mir bewusst.
Memory
geschrieben von flemmilu am 30.07.2010
Bewertung zum Beitrag Memory
well, also toll dich wiederzuhaben...
das gedicht muss ich ehrlich sagen lacked so viel and den riemen, dass der sprachliche twist von "as do I" auf ""as I do" mir persönlich etwas überflüssig erscheint, da er lediglich einen von drei reimen möglich macht.

der Inhalt ist nett, ich persönlich fände es schöner ohne reim, but then again, that's just me...


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Geschmackssache, Ich empfinde die Reime und somit auch diese kleine dichterische Zwangsrekrutierung als durchaus angebracht und als eine nette Ergänzung zum Gesamtwerk. Man beachte den Sprung im Schema, der die versteckte Pointe näher bringen soll.
Immer weiter, Immer Irgendwohin
geschrieben von Franklin M. Bekker am 29.07.2010
Bewertung zum Beitrag Immer weiter, Immer Irgendwohin
Schnörkellos - der Beitrag enthält das Inventar eines guten Dichterleidens: Weinflasche, Strand im Mondschein etc.
Bemerkenswert: der Wunsch zu sterben vergeht (erstribt) in Anbetracht des Schönen, wiederum Sterbenden. Erst zuletzt fällt damit auf, dass ja überhaupt das Schöne der Rahmen des Sterbens war.


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Wunderschön, voll auf die Zwölf. Lang lebe Wampen ;)
A one-ended Rainbow
geschrieben von knochengott am 29.07.2010
Bewertung zum Beitrag An one-ended Rainbow
spitzenklasse! gute metapher - gute wortkombination. beim ersten mal lesen ergab sich für mich noch nicht ganz der sinn dahiner, dachte nach dem einleitenden ersten absatz "okay - rahmenhandlung" und nach dem zweiten langen absatz "tell you a tale? that's fucking life, nothing else!" und dann der kurze letzte absatz und ich denke nur "wait a minute...", les das ganze nochmal ganz langsam von vorn und die zweite interpretation ist ganz anders als die erste. aus "that's life!" wird "that's love!" - schmerzhaft, zerstörerisch. und der ich-protagonist, der ohne liebe wieder zu sich gefunden hat und jetzt wie ein gebranntes kind das feuer meidet. schön und traurig - da das feuer leider immer wieder zurück kommt. das ist ja das verfluchte an der liebe. meist unerreichbar wenn man sie will und oft genau dann da wenn man sie nicht erwartet. cynical? no sir! ironic? yes, indeed.


Kommentar des Autors vom 02.08.2010.

Ich muss mich in diesem Moment wohl sehr zynisch gefühlt haben^^ Ironie trifft es, zumindest im Rahmen deiner Interpretation, wirklich besser. Danke für den freundlichen Kommentar.
Trip Journal - Journey to the earth, year 89676, Day 7
geschrieben von MaschineBaby am 25.07.2010
Bewertung zum Beitrag Trip Journal - Journey to the earth, year 89676, Day 7
also erstmal hätte ich eine ganz essenzielle frage: warum englisch? ist dir unsere muttersprache zu gewöhnlich oder willst du absichtlich das publikum abschrecken. ich lese gern und fleißig deine kommentare und dispute mit knochengott, aber deine werke egal ob morningstar oder dein aktuelles alter ego stoßen mir prinzipiell immer sauer auf. bin jetz auch nur wegen knochi drüber gestolpert und es sah adäquat kurz genug aus. bin da echt verwirrt und auf deine gründe zur wahl der sprache gespannt.
jetz zum werk. recht voraussehbar und unterm strich müssen ich und du und ein großteil von MRs autoren doch mal eins klar zugeben: wir würden nicht schreiben, reflektieren, sinnieren und unsere gedankenwelt zu papier bringen, wenn wir ständig das gefühl hätten, problemlos in diese gesellschaft als solche und die menschliche rasse an sich hineinzupassen. jeder etwas höhere intellekt hinterfragt menschliche beweggründe, weil sie meist animalisch sind, unlogisch, ineffektiv und zerstörerisch für das eigene sein und andere. die zivilisation ist von der evolution zur devolution verkommen, weil wir nicht mehr nach physischer verbesserung streben müssen. der logische weg wäre natürlich dann die geistige reifung nach gene roddenberry oder ähnlichem, aber auch das braucht ein bewußten dafür entscheiden, welches wir ignorieren oder ablehnen.

bottomline is: bitte verschont mich hier bei MR mit alienierten beiträgen über "diese seltsame rasse mensch"! damit setzt man sich selbst als vertreter der humanoiden doch nur ein denkmal der einzigartigkeit, egal wie bizarr es verpackt ist. denn scheiße nochmal, das bedürfnis etwas besonderes zu sein ist doch nunmal tief in uns drin verwurzelt. aber das sind wir eben nicht, sondern nur in einer weiteren phase evolution unter intelligenten lebensformen. was auch meine theorie ist, weshalb aliensichtungen blödsinn sind. es kann keine intelligenteren lebensformen als uns geben, weil sie dann schon devolutiert wären und untergegangen sind. basta!
und ich sehe auch keinen sinn darin, aus der distanz mich selbst anzuprangern. das ist doch wie in nem riesenzimmer sein spiegelbild an der gegenüberliegenden wand zu beleidigen.

p.s.: bitte entschuldige die vorübergehenden abschweifungen...


Kommentar des Autors vom 26.07.2010.

Deine erste Frage ist hier einfach zu beantworten: In diesem Fall Englisch, weil eine Hausarbeit für Philosophie in Canada, wo sie deutsch so schlecht verstehen ;) Bei anderen Werken, wo diese Begründung nicht gilt, adressiere ich manchmal an einen größeren Personenkreis, oder habe gerade einfach Lust auf Englisch zu schreiben. Weder ist mir deutsch zu gewöhnlich, noch Englisch lieber, noch möchte ich abschrecken, jedoch halte ich auch ganz gerne mein Englisch fit. So wie ich auch prinzipiell englische Filme auf Englisch sehe. Und im Studium schreibe ich doch eine ganze Menge auf deutsch. Wow... spannend. "Prinzipiell sauer auf". Das ist gewagt, jedoch hast auch du das Recht auf eine eigene Meinung *g*. Das ist mir allerdings doch noch zu pauschal, solltest du diese Ansciht mir gegenüber weiter vertreten wollen, geh bitte, auch in einzelnen Werken, mehr ins Detail. Wie schon gegenüber Knochengott erwähnt, ist diese Erzählung hier kein typisches Werk für mich. Die seltsame Rasse Mensch gehört nicht zu meinen üblichen Themen und Außerirdische schon gar nicht. Wenn ich versuchen müsste mein Schreiben in eine Rubrik zu packen, würde ich sie "Herz,Schmerz und die Suche nach dem Sinn" nennen. Hin und wieder kann ich meine Angewiedertheit von den Menschen allerdings nicht verhehlen und so mag es sein, dass sie sich GELEGENTLICH in den Zeilen wiederfindet. Deine Logik was nun konkret dieses Werk angeht, überzeugt mich mehr als die kleine inhaltliche Kritik Knochengotts, der gerne Währungs-Verständnis hätte. Devolution jawohl. Ob das auf Aliens, an die ich schon rein aus physikalischen Gründen nicht glaube, zutreffen würde weiß ich nicht, und es ist mir um ehrlich zu sein auch egal. Was für einen Unterschied macht es ob die "Regressivität" unserer Spezies nun unbeeinfluss/vermeidbar ist, sie existiert. Deine vorübergehenden, aber durchaus interessanten, Abschweifungen seien entschuldigt :D Netten Gruß
Trip Journal - Journey to the earth, year 89676, Day 7
geschrieben von knochengott am 23.07.2010
Bewertung zum Beitrag Trip Journal - Journey to the earth, year 89676, Day 7
ohne wertung aber mit einer kleinen kritik - jeder halbweg intelligenten spezies sollte das prinzip von währung kennen. mit etwas abstraktem denken ist es doch logisch das man eine tauschware, die zu groß für den direkten handel ist durch ein individuell geformte ersatzware versinnbildlicht ersetzt. insofern ist doch die ersatzware unabhänging von der zur verfügung stehenden masse des materieals, es ist eher so, dass mit einer großen masse die möglichkeit diese ersatzware zu produzieren der handel noch besser funktioniert. und da es sich doch nur um einen ersatz handelt, ist ja der tatsächliche wert irrelevant. soviel zu den kleinen metallstücken :o)


Kommentar des Autors vom 26.07.2010.

Gemeiner Weise werden meine Erzählungen heraus gegriffen :D Die sind nicht mein typisches Genre und leichter zu kritisieren ;) Bei meinen Episodenwerken sind Kommentare eher willkommener, aber da hast du dich ja schon betätigt. Ich bin nicht überzeugt, dass Währung gekannt werden muss. Zwar freut es mich dass du mir das Prinzip besser und deutlicher erklären kannst, als es Lehrer und das bißchen Adam Smith, das ich geleseb habe, konnten, jedoch bin ich der Überzeugung dass in komplett anderen "extraterrestrialen" Welten die Gesellschaft so anders funktionieren könnte, insofern es eine Gesellschaft gibt, dass deine Logik nicht mehr besticht.
Wolf and Fox
geschrieben von knochengott am 23.07.2010
Bewertung zum Beitrag Wolf and Fox
du hast drum gebeten - jetzt raus die brust und steck die hiebe weg wie ein mann! :D ich habe mich mit dem lesen schwer getan (mein englisch, du weißt ja) aber trotzdem den sinn verstanden. den orthographischen sinn jedenfalls, den philosophischen sinn eher nicht. deine argumentationsgrundlage ist klar und nachdem ich mich (zufall?) erst vor kurzem mit der schöpfungslehre und der evolutionstheorie auseinandergesetzt habe (terry pratchet sei dank) stimme ich ihr auch zu, aber ist der grund für dieses werk wirklich NUR das was du als bemerkung angegeben hast: i like to argue? das würde mich enttäuschen.


Kommentar des Autors vom 26.07.2010.

Man Man.. einen Schmiss habe ich hier aber noch nicht davongetragen. Es ist ein simples Werk, nicht voll Philosophie, sondern wie du richtig festgestellt has, reflektiert es die Diskussion zwischen Evolutionslehre-Anhängern und Kreationisten (oder wie man das auf deutsch schreibt). Ich habe mich mit beiden Lagern auseinandergesetzt und meine mir Meinung, die wie Lightbringer schon analysierte offensichtlich ist, klar gebildet. Hier wollte ich sie nun in einer "Halb-Fabel" noch einmal zur Geltung bringen und hätte mich über eine kleine Diskussion gefreut. Die Enstehung des Werkes ist allerdings mittlerweile lange her. Gruß
Memory
geschrieben von knochengott am 30.06.2010
Bewertung zum Beitrag Memory
okay, ich hab nochmal jede zeile abgegrast und glaube beim zwölften lesen erkannt zu haben, daß hier jemand nicht um den verlust von jemanden, sondern um den verlust seiner erinnerung (vielleicht an jemanden?) trauert. insofern ein interessanter twist im plot, um hier mal das sprachliche niveau anzuheben - aha aha aha.^^ wenns das nicht ist dann ist MEIN 10te klasse englisch nicht gut genug um deine intelligenzfalle auszulösen. bitte um rückmeldung!
und PS: it's good 2 have u back! the king is dead - long live the king!


Kommentar des Autors vom 30.06.2010.

What a pleasure. Ja ;) 10. Klasse Englisch reicht aus, es ist der Verlust der Erinnerung gemeint. Nichtmal die Erinnerung an jemandem. König Alkohol beginnt sie zu stehlen. und PS: Danke für die netten Worte, solange Aktivität herrscht, bin ich auch gerne hier.
Memory
geschrieben von knochengott am 30.06.2010
Bewertung zum Beitrag Memory
hallo und willkommen bei mindroses. ich entdecke eine namensähnlichkeit mit einem jüngst verloren gegangenem mitglied und hoffnung über einen möglichen bezug zu der vorangegangenen person erblüht in meiner brust. es ist an dir sie abzutöten oder zu nähren.
okay genug geschwafelt - zum gedicht.
der reim ist etwas holprig, das englisch auf gymnasiumniveau, die aussage eindeutig. trotzdem ist es mir zu schlicht, klingt eher nach einem einkaufszettel mit sachen an die du noch denken mußt. schade. prosa lebt doch von maximalismus nicht von minimalismus. also hau rein!


Kommentar des Autors vom 30.06.2010.

Alright ;) it is I. Der Reim ist wirklich etwas holprig und dies ist auch die einzige Kritik, die ich dir hier gelten lasse. Das müsste schon ein ganz gutes Gymnasium sein und obwohl ich über mehr Vokabular verfüge als hier zu erkennen ist, bin ich gespannt ob du Vorschläge hast, wie es denn hier einzubringen sei. Bei der Aussage wird es wirklich etwas spannender. Da habe ich nämlich absichtlich eine kleine Falle gestellt, vielleicht unterschätze ich dich ja aber auch und du findest auch die andere mögliche Interpretation schlicht. Allerdings freut es mich schon einmal dass sich überhaupt jemand an ein englisches Werk herantraut, das war hier früher äußerst selten. Schönen Gruß

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