Benutzer
Passwort

  Profil   76 Werke     3 Episodenwerke   Gästebuch  
<<< Franklin M. Bekker >>>
Finster starren sie ins Sonnenlicht.
geschrieben von Morgenstern am 08.11.2014
Bewertung zum Beitrag Finster starren sie ins Sonnenlicht.
Moin,

ein lustiges Bild, das mich aktiv zum Grinsen angeregt hat. Eine Handlungsbeschreibung, in die ich zunächst mehr reinlesen wollte, als wohl da stand. Einander übertönen, aufeinander draufsetzen und Dahingehendes. Und eine schöne Pointe, sehr zirkulär, aber doch nicht unverhältnismäßig berechenbar.

LG
Frau K.
geschrieben von Lightbringer am 12.08.2014
Bewertung zum Beitrag Frau K.
Salvete,
ihr habt den Knackpunkt schon erfasst, denke ich. Es geht um Subjektivität und Erzählerperspektive. Wenn man pädagogische Absichten gegenüber dem Leser unterstellen wollte, dann tatsächlich darum, dass dieser leicht dazu tendiert, der Erzählstimme zu folgen, ohne sie zu hinterfragen. So werden hier neben äußeren Tatsachen Bewertungen wie "gefährlich" und Denkprozesse von Frau K geschildert, bis der Erzähler in dem Bruch am Ende offenbart, dass er zu ihrem Innenleben keinen direkten Zugang (mehr?) hat oder preisgibt. Dann sucht man vergeblich nach einer eindeutigen Erklärung für den Bruch und die Absurdität der ganzen Geschichte, ein Zustand, den ich M.-Bekkersche-Aporie taufen möchte :o)
Insgesamt sollte man diesen kleinen Versuch vielleicht auch nicht überbewerten und interpretieren. Die Themen Intersubjektivität, abstrakte Wahrheit und Hermeneutik erscheinen wie Kanonen, deren Einsatz bekanntlich gegenüber Spatzen ineffektiv ist.
Valete


Kommentar des Autors vom 30.08.2014.

Danke fürs Rätseln, ihr liegt alle richtig. Hier eine kleine Aufklärung aus dem Produktionsprozess - Achtung, weil Chiffre für biographisch (böse): Es gab eine Frau, sie verstand mich nicht und ich schrieb diesen Text, dann merkte ich, was ich tat, dachte, dass ich ihr nur unterstelle zu verstehen, und fügte hinzu: "Hoffte er." Hat für den Leser zur Folge, dass er doppelt lesen muss (Hermeneutik), hat was mit Intersubjektivität zu tun (Objektivität ist an den meisten Tagen eine zu starke Hypothese - und fällt der elektronischen Version von Okhams Rasiermesser zum Opfer) und kann als Parabelkommentar zu Sokrates (Ich weiß, dass ich nichts weiß) oder Kant (Was kann ich wissen?) gelesen werden. Um mich von Lightbringer abzusetzen, der das alles ganz richtig bewertet: Intersubjektivität, abstrakte Wahrheit und Hermeneutik sind vielleicht doch nur Pfeil und Bogen (und keine Kanonen). Liebe Grüße Franklin
Frau K.
geschrieben von Morgenstern am 31.07.2014
Bewertung zum Beitrag Frau K.
Moin,

ich für meinen Teil habe die Nuss noch nicht geknackt und wie ich den werten Franklin kenne, wird das auch zimelich schwierig.

Per se halte ich Emotions Beobachtung zur allgemeinen Subjektivität nicht grundlegend für falsch. Die -abstrakte Wahrheit- allerdings schon, es sei denn das war eine ironische Anspielung auf die Hermeneutik. Und auch mit -Realität- kann ich hier nichts anfangen, das ganze schreit ja schon nach Fiktion. Die letzten beiden Wörter verändern den Text, sie verändern die Erzählstimme, die plötzlich doch mehr weiß als -man- und -sie-. Was ich aber konkret damit anfangen soll oder ob es lediglich ein Experiment aus dem Jahre 2007 ist, das keiner weiteren Aufschlüsselung bedarf, daran kaue ich noch herum.
Frau K.
geschrieben von emotions am 30.07.2014
Bewertung zum Beitrag Frau K.
Besondes die letzten beiden Zeilen:

"Und so kann sie in der Sache mit dem Typen, der auftaucht, sie hoch hebt, sich dreimal mit ihr im Kreis dreht und verschwindet, nur eins wissen. Nämlich, was sie selbst davon hält.
Und sie weiß, dass sie ihn vermissen würde. Hofft er."

gefallen mir.

Durch diese wird die oft sehr schwer und noch öfter regelmäßig in Vergessenheit zu geraten drohende Tatsache wieder offenbar. Nämlich, dass all unser Wissen und unsere Wahrheit stets zuerst subjektiv ist und nur durch die Mitteilung an eine andere Person die Chance erhält, objektiver und dadurch eindeutiger zu werden.

Sehr schön, dass diese Mitteilung darauf aufbaut, die subjektive Sicht von Frau K. zu beschreiben, um sich zum Schluss in einer abstrakten Wahrheit zu ergießen ohne den Realitätsbezug konkret beispielhaft herzustellen.
Politische Sentenzen
geschrieben von knochengott am 31.03.2014
Bewertung zum Beitrag Politische Sentenzen
Und BTW: Morgensterns Interpretation kann ich nicht bewerten, weil ich es einfach nicht sehe. Doch ich frage: Ohne die Autorenbemerkungen, würde es etwas zu interpretieren geben? Der Kontext ergibt sich scheinbar nur durch die Erklärung. Das ist doch Affenscheiße, entschuldigt die Wortwahl.
Politische Sentenzen
geschrieben von knochengott am 31.03.2014
Bewertung zum Beitrag Politische Sentenzen
Was ist das? Ich erkenne den Sinn dahinter nicht, fühle mich aber stark an passive-aggresive Facebook Statusberichte a la "Männer sind Arschlöcher!", die um Aufmerksamkeit buhlen erinnert. Remember: Nicht jeder Gedanke ist es wert aufgeschrieben zu werden. Und nicht alles ist Prosa bzw Lyrik. Mindroses ist (außerhalb des Forums) keine Chatplattform. Oder versteckt sich ein tieferer Sinn hier so gut dass er nicht gefunden werden kann/will?
Frühblüher
geschrieben von Morgenstern am 21.03.2014
Bewertung zum Beitrag Frühblüher
:D "Jede Politik ist Aktion und Reaktion, es bleibt nur zu analysieren, was zuerst geschah", sagte er und verschwand in den kaukasisch.. ;-) äh kausalischen Sümpfen. Ich denke unruhig, weil die Blätter treiben.
surrealer Machtpolitik
geschrieben von Morgenstern am 07.03.2014
man ergänze: "surrealer" vor Machtpolitik
Realitätskrimmung
geschrieben von Morgenstern am 07.03.2014
Bewertung zum Beitrag Realitätskrimmung
Viel in einem Einzeiler, ob gewollt oder nicht: bewusster Grenzkonflikt zwischen Adverb und Adjektiv. Tag und Nacht... überlassen wir das mal den echten Hermeneutikern.

Ich tendiere zur postironischen Deutung des politischen Geschehens. Ein wahnsinniger Kontrast zwischen realem Mummenschanz und Machtpolitik. Wie schön nur, dass sie die Wehrpflicht gerade ausgesetzt haben... da kann man statt für diese "Freiheit" zu sterben, wenigstens noch in die Schweiz fahren, wenn im Bundestag über die Reinstallation diskutiert wird.


Kommentar des Autors vom 08.03.2014.

LOL1 Grenzkonflikt. LOL2 ungewollt bewusster Grenzkonflikt
Wie ich Harry Rowohlt kennenlernte
geschrieben von Morgenstern am 21.10.2013
Bewertung zum Beitrag Wie ich Harry Rowohlt kennenlernte
Haha, habe den Herren natürlich erkannt, sehr treffend.
Wie ich Harry Rowohlt kennenlernte
geschrieben von Morgenstern am 12.09.2013
Bewertung zum Beitrag Wie ich Harry Rowohlt kennenlernte
Sehr anschaulich pointiert geschrieben und ziemlich amüsant. Die Radiosendung reflektiert meinem Verständnis nach den Stil des Dozenten, möge einer hoffen, dass es eine gute Sendung ist. Könnte jedoch mindestens genauso gut Hintergrund zur Anekdote Bewusstseinsstrom sein oder aber es ist ein Insider.
Aus persönlichem Interesse, welcher Dozent? Denn auch ich fühle mich berufen, ab diesem Wintersemester den steinigen Weg der Germanistik in Greifswald zu gehen. Na, nach dieser Beschreibung würde ich ihn aber wohl auch den Namenlosen erkennen.
MfG


Kommentar des Autors vom 16.09.2013.

Hallo treuer Leser, ein Tipp: Literaturwissenschaft. Schreib mir einfach, wenn du ihn erkannt hast. Du erkennst ihn auf jeden Fall. Beste Grüße
Maskenball
geschrieben von Morgenstern am 04.01.2013
Bewertung zum Beitrag Maskenball
Ich verstehe es glaube ich in der Kernaussage, soweit es für mich begreiflich ist natürlich. Aber dazu muss ich erstaunlicherweise diesmal nicht jedes Bild auseinander reißen, sondern betrachte die Gesamtheit. Mir fällt eine Eigenheit auf, die ich auch bei mir selbst erkennen kann: Zielscheiben aufstellen und dann abschießen. Der (nahezu) durchgängige abstrakte Stil der ersten beiden Strophen wird von der letzten hinweg gewischt. Zwar wird inhaltlich noch etwas beigetragen, aber der Stilbruch ist doch eine Relativierung des Selbst, der resignierten Possenreißer und des Schreibens. Nachvollziehbar, ich weiß ja auch, weshalb ich das tue. (Cheerleaderinnen mit Doppel-E übrigens, sofern hier nicht noch eine Wortgewandtheit versteckt ist, die ich nicht sehe)
Und diesmal verstehe ich auch den Gott, der Gott als das Mehr, als die Muße, das so angekettete sich aber doch aufbäumende Leben, den Geist der Emotion… ich krieg es hier nicht in Worte gefasst, wenn ich es schon in meinen Gedichten nicht tue. Und ja, ein Gott ist noch im zerfallenen Gedankenstaub, im Traum, im Zittern, das wie Espenlaub. Ich schmiere jetzt und hier nicht weiter, sonst bring ich noch zuviele Popel, die nicht für alle bestimmt sind, zur Geltung.
Grüße!


Kommentar des Autors vom 07.01.2013.

Oh, ein echter Rechtschreibfehler. Man erlebt noch Zeichen und Wunder.
Kompliment
geschrieben von Morgenstern am 20.12.2012
ist es wahrlich. Ich habe mir heute mehrfach gewünscht, etwas so Eindeutiges und Aussagestarkes zusammenstellen zu können. Auch wenn du dich versteckst und es weiter tun willst, was ich verstehe, verstehe ich auch, was deine Lyrik sagt. Ich fühle ähnlich.
Dienstreise
geschrieben von Morgenstern am 20.12.2012
Sofern du noch nicht vorhast, diese Zusammenstellung zu veröffentlichen, denk bitte nochmal darüber nach! Ganz groß!


Kommentar des Autors vom 20.12.2012.

Ich will mal glauben, dass das ein Kompliment ist.
An vielen Tagen
geschrieben von Morgenstern am 20.12.2012
Bewertung zum Beitrag An vielen Tagen
Ja!
Und wenn der Hebel
Leben greift
Lebendig leer zumal abschweift
Lass auch mich, sagt der Knebel.
Oder anders:
"Die Axt ist das Maß allen Lebens, sagt der Baum."
Der verkorkste Nadelwald (Frieden)
geschrieben von Morgenstern am 20.12.2012
Bewertung zum Beitrag Der verkorkste Nadelwald (Frieden)
Ich denke "dem Nadelwald ist alt", ist so schon gewollt. Gefällt mir in dieser Fassung sehr viel besser, als in der vorherigen.
Der verkorkste Nadelwald (Frieden)
geschrieben von Asthenar am 20.12.2012
Bewertung zum Beitrag Der verkorkste Nadelwald (Frieden)
Ich habe noch nicht alle vorherigen Werke gelesen, sondern werde diesen Teil des Episodenwerkes für sich betrachten. Ich muss sagen, mir gefällt das Gesicht insgesamt sehr gut. Durch die einfache Struktur, welche bis zur dritten Strophe nicht durchbrochen wird, entsteht ein Eindruck von Stabilität, aber hier vor allem von Gleichgültigkeit und Stagnation. Besonders diese großen Bilder in der vierten Strophe und das abschließende mal sehn, vermitteln ein Schulterzucken. Ich hoffe, ich habe das richtig erkannt, falls nicht bitte ich um Aufklärung.

PS: Ich glaube in der zweiten Strophe in der dritten Zeile müsste es "der" und nicht "dem" heißen.


Kommentar des Autors vom 10.02.2014.

Eindruck von Stabilität, dann Schulterzucken, stimmt genau. Was aber nicht darüber hinweg täuschen sollte, dass auch in Strophe 1-3 der Nadelwald bereits verkorkst ist, siehe "ihm ist alt".
Der verkorkste Nadelwald
geschrieben von Morgenstern am 16.11.2012
Bewertung zum Beitrag Der verkorkste Nadelwald
Sofern der Wald doch etwas Personifiziertes darstellt, muss ich meinen Kommentar bezüglich der Aussage relativieren: der verkorkste Wald ist nicht etwa der Autor oder du, der Ansatz wäre für deine Texte aber wohl zu einfach :D
Wie läufts
geschrieben von Morgenstern am 16.11.2012
bei dir eigentlich im Übrigen? Du bist schon lange nicht mehr in der Greifswalder Umgebung oder? Gruß


Kommentar des Autors vom 20.12.2012.

Ich war nie wirklich weg, hab mich bloß versteckt und beabsichtige, das auch weiterhin zu tun.
Wer hart austeilt,
geschrieben von Morgenstern am 16.11.2012
muss hart einstecken ;-) Ich poste jetzt aber mal eine kleine Antwort an den lieben Lightbringer, bezüglich seines letzten Kommentars bei mir.
Der verkorkste Nadelwald
geschrieben von Morgenstern am 16.11.2012
Bewertung zum Beitrag Der verkorkste Nadelwald
Da Lightbringer hier schon ordentlich zugetreten hat, streu ich nur noch ein bißchen Salz hinterher. Gotte geht in der Tat sprachlich wohl nur mit dem Dativ. Das Haus einer Sonne, das wahrscheinlich auch das Haus des Gottes ist, kriege ich kaum interpretiert. Nur Helios oder Mithras drängen sich auf. Römisches Fort besichtigt, das von Hilfstruppen einer dieser Religionszugehörigkeiten gehalten wurde? Ich finde es bleibt auch sprachlich hinter deinem sonstigen Niveau zurück. Viel Aussage soll es nicht haben, oder? Gruß


Kommentar des Autors vom 16.11.2012.

Das tut weh :)
Der verkorkste Nadelwald
geschrieben von Lightbringer am 14.11.2012
Bewertung zum Beitrag Der verkorkste Nadelwald
Was ist „einen Gotte“ denn für ein Deutsch? Scheint mir ein insgesamt verkorkstes Gedicht zu sein. Und der verkorkste Nadelwald soll stehen gelassen werden, ja? Wie auch immer.
Moin moin:
geschrieben von Morgenstern am 24.10.2012
schön, dass du hier mal wieder unterwegs bist. Ist bereichernd. MfG
Geh und dein Herz wird folgen
geschrieben von Morgenstern am 05.10.2011
Bewertung zum Beitrag Geh und dein Herz wird folgen
Nun so direkt hast du m.E. nach noch nicht geschrieben. Gefällt mir: Schema, Wortwahl und Metrik reflektieren exzellent die beschriebenen Gefühle. Allerdings habe ich Trier immer gemocht, auch der Süden kann schön sein ;) Nicht alles ist flacher Norden.
lied
geschrieben von Morgenstern am 27.10.2010
Bewertung zum Beitrag lied
wenn-schon Der Bindestrich scheint mir unnötig.
Jenoch Ein Neologismus oder ein Typo?

Gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Ich erhebe jetzt keinen Anspruch auf Richtigkeit bzw. Vollständigkeit, aber ich würde sagen, und die letzte Zeile bestätigt mich nur in dieser Ansicht, dass der Wind sich morgens erhebt. Demzufolge tritt er dann auch seine Reise an, bricht sich aber an einem Felskliff, bzw. gleitet über ein Kliff hinweg, und erreicht nie die im Windschatten stehenden Säulen.
Leider passen „fällt und verschwindet“ schwerlich in diesen Ansatz.
Im Übrigen gefällt es mir insofern, dass es Bilder in meinem Kopf malt, eigentlich mehr, bevor ich ernsthaft darüber nachdachte. Aber ein „Hain, grüne Wiese darunter, Säulen“ weckt einfach sau angenehme Vorstellungen, fernab von dem Pisswetter in Greifswald.
Also, Ich finde es ganz gut, obwohl du allerdings sowohl im Schema, als auch in der Wortwahl, deinem sonstigen Anspruch auf Perfektion nicht nahezu gerecht wirst. Ich lese sowas aber auch lieber, da fühle ich mich nicht so dumm.
Freundlichen Gruß


Kommentar des Autors vom 24.01.2011.

"wenn-schon" hatte ich dann ja schon geändert in "wenn( )schon" eine mischung aus "wenn schon" und "wennschon". da aber nur die erste strophe solche graphischen elemente enthielt, habe ich mich nun komplett gegen sie entschieden also auch gegen "er-wacht", das hätte auch "er( )wacht" geschrieben werden müssen. jenoch ein neologismus, der einen gegensatz anzeigt, der durch simples fortschreiten der zeit aufgehoben werden wird. desweiteren kann ich das nur genauso sehen wie du, wobei felskliff fällt und verschwindt (vielleicht nur aus dem horizont des tals) für mich nicht gegen die wind-these spricht. aber ich darf schon froh sein, wenn es bei dir auch berge malt, der du solche kennst. ich hab da ja kaum erfahrungen.
Aufgeräumt
geschrieben von Franklin M. Bekker am 29.07.2010
Nun ist es aufgeräumt. Ich habe ca. 100 Texte rausgeschmissen, das sind ca. 2/3. Gerade mein zweites Jahr war schrecklich. Zuletzt ebbt das hier leider ein wenig ab, man kann wohl nicht ewig pubertieren. Die Revue hat mich jedenfalls gelehrt milder mit den Texten anderer zu sein.

Eine Interessante Auseinandersetzung mit meinen letzten 10 Jahren war es allerdings schon.
Landschaft
geschrieben von Lightbringer am 12.07.2010
Bewertung zum Beitrag Landschaft
Vielen Dank, das war ausgesprochen hilfreich. Auch wenn ich wohl immer noch weit davon entfernt bin, deinen Gedankengängen bis zum Ende folgen zu können. Aber das Kunstwerk als persönlicher Gegenüber, als Träger unangemaßter Autorität, wie es in den Konkretionen verstanden wird, bildet einen guten Kontrast, zu den Medien die du beschreibst.
Den Medien...tja und schon sind wir an einem Punkt, wo uns der gemeinsame sprachlichen und somit auch gedankliche Nenner abgeht. Ich habe die Interpretation gewählt, die Medien im engeren Wortsinn gebraucht, weil ich dem Gedicht so eine konkretere Aussage entnehmen konnte. Mit Formen des Konstruktivismus als Weltanschauung kann ich mich nicht anfreunden. Somit besteht eine schwer auflösbare Diskrepanz zwischen deiner Absicht als Verfasser und meiner Leseweise, die nur ein Stück weit gemildert und überspielt wird durch die Verwebung der (Massen-)Medien mit allen Lebensbereichen. Wobei du mir durch deine Antwort einen Anstoß gegeben hast, wieder einmal für mich zu klären, wieweit individuelle Sinngebung und Weltdeutung gehen können und wo die „eigentliche Wirklichkeit“ anfängt.

Deiner neuen Version ist gerade das Kernstück meiner Interpretation zum Opfer gefallen. Und dann dieses dreifache Leben in der letzten Strophe, ist das beabsichtigt?

Zuletzt noch einmal das Küssen als Stein des Anstoßes: Der Kuss ist in meines Wissens in seiner ursprünglichen Bedeutung eine persönliche, körperliche Sympathiebekundung zwischen Menschen. Natürlich kann er dann auch als symbolische Handlung, oder im übertragenen Sinne gebraucht werden. Aber indem du ihn als Bild für die von den Dingen angestrebte Reaktion des Betrachters verwendest, überspannst du den Bogen für mein Empfinden. Die Sympathie oder das Gefallen, um die hier gebuhlt wird, sind weder persönlich, noch körperlich, noch zwischenmenschlich. Sie bildhaft als „küssen“ zu beschreiben, ist entweder unpräzise oder bewusst irreführend.
Noch sicherer als durch zu starkes Eingrenzen, kann man einem Wort den Sinn nehmen, indem man seine Bedeutung zu weit ausdehnt, bis kaum noch etwas vom ursprünglich gemeinten zu spüren ist. Ich behaupte also nicht eine „Bedeutungslosigkeit von Berührungen durch Blicke“, sondern dass das Verb „küssen“ hier seine Bedeutung verliert, weil es in diesem Kontext nicht wirken kann.

Aber Genug der Detailanalyse. Viel Erfolg beim weiteren Schaffen.
Medienlandschaft
geschrieben von Lightbringer am 10.07.2010
Bewertung zum Beitrag Landschaft
Erwähnte ich bereits, dass ich deine Werke häufig zu abstrakt finde? Aber offenbar hältst du an deiner Methode fest, dem Leser viel Raum für eigene Gedanken zu lassen. Vielleicht um ihn zu zwingen, sich auch wirklich welche zu machen, wenn er dem Gedicht etwas abgewinnen will.
Also schön, einiges erschließt sich mir, zumal die Überschrift hilft: Das Buhlen der Medien um schnelle Aufmerksamkeit, das Kurzfristige, Portionierte. Zittern ruft die Assoziation „flimmernder Bildschirm“ wach, der lustlose Wink der Hand kann dann Umschalten bedeuten. Könnte aber genauso gut auch ein Umblättern sein, wie gesagt, du legst dich nicht fest.
Auffällig dann die persönliche Involvierung des Lesers als Medienkonsument: Das Verb „küssen“ als Antwort auf das Buhlen der Medien ist völlig überzogen.
Und auch die Folgerung, das „Zerfallen“ der in den Medien dargestellten Leben, hinderte den Betrachter daran, sein eigenes zu ändern, ist erklärungsbedürftig und diskussionswürdig.
Aber um diese Diskussion führen zu können, müsste wohl erst mal ein Konsens zwischen den Teilnehmern geschaffen werden, worum es hier eigentlich geht. Dazu aber sind wir in der Mehrzahl zu faul und so wird dein Gedicht „im lustlosen Wink unserer Hand“ vom Bildschirm verdrängt.

@ Morningstar - Verzeihung Morgenstern

Ich werte es als einen Beleg für einen Mangel an Konkretisierung, dass du in dieses Gedicht mühelos dein Bedeutungsschema des romantischen Betrauerns einer untergegangenen natürlicheren Welt und des Überdrusses gegenüber der bestehenden hineinlesen kannst.
Pfui Teufel was für ein Satz; wer Fehler drin findet darf sie behalten :o)


Kommentar des Autors vom 12.07.2010.

Ich danke euch für eure Kommentare. Ihr habt einige meiner Bedenken, was die wörtlichen Details angeht, bestätigt und ich hatte bereits nach Morgensterns Beitrag mit einer Überarbeitung des Textes begonnen. Ich reagiere umfassender auf den kritischeren Kommentar, der ja weitgehender ist, indem er einige Wendungen zurückweist und damit meinem Text und nicht seiner Interpretation Inkonsistenz vorwirft. Diese Rückreaktion bezieht sich auf beide Kommentare. Wie man sehen wird, habe ich den Anlass genutzt, um selbst nachzudenken, auch ich liefere nur Interpretationen oder stelle gar bloß Fragen. Man möge mich so verstehen.

Abstraktheit: Sprache an der man nicht hängen bleibt, ist Sprache, die nicht buhlt und das verbietet sich in diesem konkreten Text… Man darf doch die Paradoxien nicht scheuen. Die Sprache meiner Texte insgesamt verweist insofern auf Unmündigkeit, alsdass sie gar nicht vorgibt zu solchen Lesern zu sprechen. Wiederum verweist der konkrete Text auf einige konstruktivistische Grundannahmen. Der Leser möge nicht aufhören, sich an sich selbst zu halten. Ich bin weder ein Aufklärer noch ein Leitstern, ich bin Franklin M. Bekker und das heißt nichts. Eure Bildungsideale sind längt dekonstruiert, um mit der Intention des Textes zu sprechen.
Die Überschrift war glatt noch zu konkret. Lightbringer versteht Medien nicht als Metapher, freilich. Aber was ist heute nicht Medium? Es geht dem ICH um einen universalen Prozess. Die zweite Strophe dann erweckt offenbar die Assoziation von Aufmerksamkeitsdefiziten. Aber es geht um die Durchschaubarkeit von Sinnkonstruktionen, um ihre Lächerlichkeit. Ich habe eine Mystifizierung vorgenommen, die den Zweifel auf ein paar Augenblicke reduziert, zur spielerisch beherrschten Technik macht, die niemals versagt und den Sinn der Dinge restlos entzieht.

Textdetails nach Lightbringer „Das Verb „küssen“ als Antwort auf das Buhlen der Medien ist völlig überzogen.“ Die Frage ist doch, selbstdenkend, unter welchen Bedingungen dies nicht so ist. Verschone mich mit deiner Theorie der Bedeutungslosigkeit von Berührungen durch Blicke. Ich sehe Google, ich sehe die Werbung, ich sehe die Gefälligkeit von allem und den Gefallen, den alles darin findet, angesehen zu werden.

„Pfui Teufel was für ein Satz“ – was sagt das über dein Verhältnis zu Konstruktion und Dekonstruktion von Sinn, das nicht auch in meinem Text reflektiert wäre?

Textdetails nach Morgenstern:
„du nimmst dir heraus diesen Dingen Persönlichkeit zu geben. Wieso? Nun gut es mag sein, dass du von dem Zittern der Dinge und der zerschmelzenden Bedeutung zurück auf die Person schließt.“ Ist es nicht erstaunlich, wieviele Personen hinter den Dingen stehen und wie wenig Persönlichkeit? Und ist dieses Buhlen nicht Unangemessen, Zudringlich, in Anbetracht der Tatsache, dass es nur Dinge sind? Mit welchen Recht bitteschön, führen sie sich so auf?

„Die letzte Strophe gefällt mir sehr gut, sie stützt meine Interpretation und ist auch sonst sehr schön geschrieben.“ Das war aber auch die Strophe, die den Sinn des Textes unsinnig gestreut hat. Zumal mit der unmotivierten Aktienmetapher.

3 Konkretionen:
1. Rainer Maria Rilke, Archaïscher Torso Apollos
Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,
sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.
Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;
und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.

2. Peter Sloterdijk: Du mußt dein Leben ändern, S. 37.
„Am ästhetischen Gebilde, und nur an ihm, haben wir gelernt, uns einer nicht-versklavenden Form von Autorität, einer nicht-repressiven Erfahrung von Rangdifferenz auszusetzen. Das Kunstwerk darf sogar uns, der der Form Entlaufenen, noch etwas ‚sagen‘, weil es ganz offensichtlich nicht die Absicht verkörpert, uns zu beengen. […] Was sich selbst ausgesetzt und in der Prüfung bewährt hat, gewinnt unangemaßte Autorität.“

Man beachte also die Prüferinstanz in meinem Text „Landschaft“

3. Konstruktion und Dekonstruktion, Beobachtungstheorie

Medienlandschaft
geschrieben von Morgenstern am 30.06.2010
Bewertung zum Beitrag Landschaft
Wie immer fällt es mir äußerst schwer etwas von dir zu bewerten, da du dir wahrscheinlich mehr bei gedacht hast als ich erkennen kann.
Die erste Strophe ist nachvollziehbar und insbesondere im Bezug auf den Titel für mich insofern zu verstehen, dass sämtliche Medien, Informationen, Dinge eben, um dich herum deine Aufmerksamkeit wollen. Das mag das Fernsehen sein oder das Werbeschild vor dem unterdurchschnittlichen Bagdad-Döner.
Aber jetzt wird es schwierig, denn du nimmst dir heraus diesen Dingen Persönlichkeit zu geben. Wieso? Nun gut es mag sein, dass du von dem Zittern der Dinge und der zerschmelzenden Bedeutung zurück auf die Person schließt. Jetzt verlasse ich die Deckung und schieß einfach mal ins Blaue, was mir auch im Bezug auf die dritte Strophe ungewöhnlich leicht fällt: Alles voller unbedeutender Information, alles voll mit Müll. Keine Zeit mehr für diese, vielleicht aus der Zeit gekommene, Liebe zur Natur, keine Zeit mehr für die Schönheit der Dinge. Denn irgendwann muss auch der beste Filter versagen und dann wird alles abgeblockt, nicht nur der Müll. Ich finde dass sich das lustlose Abwinken in Vers drei, Strophe zwei sich ein wenig mit „in die Augen spannen“ beißt. Letzteres bedeutet zumindest für mich mehr Interesse oder Kritik, auf jeden Fall weniger Teilnahmslosigkeit oder Abblocken.
Die letzte Strophe gefällt mir sehr gut, sie stützt meine Interpretation und ist auch sonst sehr schön geschrieben. Allerdings würde ich noch „du hältst keine Aktien“ vorschlagen und mir dann noch die Frage erlauben, ob das heißen soll dass man im Geiste schon von hier weg ist, oder ob die Aktien ein Mitspracherecht symbolisieren sollen. Dann müsste wohl eher von einer Mehrheit der Aktien gesprochen werden, aber nun gut ich studiere nicht BWL.
Freundlicher Gruß
sprach Striker mich an
geschrieben von Morningstar am 20.02.2009
Bewertung zum Beitrag sprach Striker mich an
In Canada wuerde ich jetzt WTF? sagen/
Gibt es zu dem Text Hintergrundwissen, dass man haben sollte? Ist es ein Insider?
Sprichst du von einer spezifischen Religion? Ich sehe immermal Hinweise auf Christus, obwohl ich mir da nicht sicher bin.
Generell kann ich mit mit dem Schreibstil nicht anfreunden... zu Kafkanisch oder sogar schlimmer :D


Kommentar des Autors vom 01.03.2009.

wtf ist sicherlich eine angemessene reaktion. ich spreche davon, dass gott tot ist, aber nicht so richtig. der schreibstil ist keinesfalls kafkanisch, sondern höchst meiner. für einen kafkaesken text lese man kafka oder vielleicht von mir "der beschluss"
deine umarmung
geschrieben von emotions am 05.06.2008
Bewertung zum Beitrag deine umarmung
Ich bin mir zwar nicht sicher, worüber du genau schreibst, aber ich habe den Verdacht, dass es etwas mit Trennung zu tun hat und Liebesverweigerung. Ansonsten klingt es teilweise sehnsuchtsvoll, teilweise verbittert.
keine spinnereien mehr
geschrieben von knochengott am 20.05.2008
Bewertung zum Beitrag keine spinnereien mehr
ich finds spitze! hab keine ahnung was GENAU du sagen willst aber ich glaube das du mir das gefühl vermitteln konntest. sehr geschickt. weiter äußere ich mich hier nicht - deine akzentuierten, auf den punkt angespitzten kommentare zu den bewertungen haben mir jeden mut graubt.


Kommentar des Autors vom 21.05.2008.

ok ich werde also demnächst mit der rückreaktion warten und nicht in den rezeptionsprozess eingreifen. oder wenn ich nicht übereinstimme mich inhaltlich ausschweigen und laut fluchen.
keine spinnereien mehr
geschrieben von helvisa am 19.05.2008
Bewertung zum Beitrag keine spinnereien mehr
"Die Gespenster deiner Zeit sind zu begeistern." <<< und zu besiegen. Sie hinter sich zu lassen ist um einiges schwieriger, als mit den Worten eines Toten zu sprechen. Die Vergangenheit verändert sich nicht, aber unsere Sichtweise auf sie.


Kommentar des Autors vom 22.05.2008.

Der Text behauptet einen Unterschied zwischen Spinnerei(Gespinne, Gespinst, Gespenst) und Geist(herumgeistern, Geist philosophisch gesehen, Begeisterung). Er schlägt vor die Gespinster der eigenen Zeit mit Hilfe des Geistes (überzeitlich und deshalb auch in der Vergangenheit schon vorgekommen (was ein Toter sprach)) zu transformieren in Geist. Eine Hinwendung zur eigenen Zeit nicht eine Ablehnung. Der Vorschlag nicht zu nörgeln... Und (das lässt mir einfach keine Ruhe) ich möchte doch darum bitten, dass man mir nicht die absurdität in den mund legt ich behaupte man könnte die gespenster seiner zeit vertreiben in dem man nachplappert, was bereis gesagt worden ist. sprich noch einmal, was ein toter sprach. das heißt doch noch lange nicht seine worte zu benutzen. und dann: was soll das heißen die gespenster seiner zeit zu besiegen? gespenster vertreibt man, man treibt sie aus o.Ä. man vertreibt damit auch die eigene Zeit und das ist eine Art die Welt zu leugnen. Geister hingegen sind Geschichten, die sich wieder und wieder erzählen... man bringt sie zur Ruhe, indem man ihnen einen guten Abschluss ermöglicht. Bis dahin lässt einen der Geist nicht los, er fesselt einen, bestimmt einen... der Geist in der Philosophie kann analog verstanden werden (vielleicht).
Wagena
geschrieben von emotions am 18.05.2008
Nun ja, so gut kenne ich dich sicher nicht und wenn du meinst, dass dein Schreibstil nicht lasziv ist, dann wird es wohl so sein. In dem Gedicht wirkte dein nicht vorhandener Schreibstil allerdings lasziv auf mich ;b
Aber ich weiß natürlich nicht, wie du es vortragen würdest ;)
verortung
geschrieben von Morningstar am 22.04.2008
Bewertung zum Beitrag verortung
Moin Michel
Nun lass mich ein wenig versuchen zu interpretieren, auch wenn ich jetzt schon weiß dass es deine idee nicht trifft.
Du wolltest genau auf diese weise und nicht anders nicht gehört werden. Warum wirst du nicht gehört. Nicht gehört von gesellschaft oder von einer liebe, vielleicht auch deinem eigenen leben.. die idee wie du dein lben führen sollst. Schicksal könnte man meinen.
Vielleicht indiziert es aber auch schon, dass der protagonist SEHR müde vom leben ist und mit selbstmordgedanken spielt.(das geht etwas weit)
Jetzt muss ich mir beinahe selbst widersprechen.. aber da du eine wahl zwischen den wegen hast auf die du nicht gehört wirst.. funktioniert es doch irgendwie. “ungezählte möglichkeiten steigert dann noch die vielleicht stille Trauer übers nicht gehört werden.
Der kalte Stern.. ich bin mir hier über die symbolik nicht sicher und werde auch nicht groß auf ihn eingehen. Das adjektive “kalt” verstärkt jedoch ein mulmiges gefühl.
Die letzte zeile reißts dann aber irgendwie raus. Vielleicht liegt es an “spielte”.. das wort ist zu fröhlich. Spielen kann zwar auch langweilig sein, aber ist von mir doch anders asoziiert. Trotz der stärkeren Lebhaftigkeit in der letzten zeile kann die bildliche vorstellung doch etwas eher bedroliches wecken.
Bin nicht wirklich auf nen konsenz gekommen.. trotzdem ne gute verwendung meiner zeit. Wie du nen zusammenhang mit den anderen teilen des episodenwerks hinkriegts ist mir etwas unklar.
Gruß
Gero


Kommentar des Autors vom 27.04.2008.

nur zum zusammenhang mit den anderen teilen des episodenwerkes: auf die frage was denn kant und nietzsche gemeinsam hätten, anwortete ein doktorant "na die kritik!" :)
Wagena
geschrieben von emotions am 05.04.2008
Bewertung zum Beitrag Wagena
ich muss zugeben, die Scheinwerfer habe ich am Anfang mit den Augen einer Frau verwechselt ;)
Deinen Schreibstil finde ich sehr wie drücke ich es am besten aus....lasziv :) Das finde ich aber ganz gut und er passt besonders zu dem Inhalt.


Kommentar des Autors vom 22.04.2008.

Danke für die Anmerkungen. Mein Schreibstil ist allerdings nicht lasziv. Ich zweifle daran, dass ich überhaupt soetwas wie einen Schreibstil habe. Zumindest ist noch kein Überblick über mein Schreiben aus den auf miro präsentierten Werken zu gewinnen - da verzerrt die getroffene Auswahl wohl doch noch zu sehr.
La, Leleika! laleileika
geschrieben von emotions am 05.04.2008
Bewertung zum Beitrag La, Leleika! laleileika
Sehr interessantes Gedicht, Leleika, ist das die Angebetete/Geliebte? Griechische Mythologie? Darin würde ich mich schlecht bis gar nicht auskennen. Isgesamt jedoch, auch wenn nicht vollständig verständlich, angenehm zu lesen, hat das gewisse Etwas, das nicht wirklich einer Erklärung bedarf :]
Archaisch
geschrieben von Morningstar am 05.04.2008
heißt vielleicht sowas wie langsam, primitiv, stoik..? ich fühle mich im übrigen nicht kompetent genug dieses werk zu bewerten.. aber es gefällt mir und die dinge die du durch metaphern beschreibst scheinen mir sinnvoll und ziemlich "gesellschaftkritisch"


Kommentar des Autors vom 05.04.2008.

thx. immer kommentier ruhig. man darf auch versuchen es auf individuum-individuum verhältnisse anzuwenden. dafür sind es ja spiegel und es steht nicht da: gero findet die gesellschaft doof, oder gero findet joe doof. wenn man reingucktg wird es wohl nicht überraschen, wenn alle was anderes sehen oder das anders sehen.
vorwärts scheitern
geschrieben von Symbio Joe am 05.04.2008
Bewertung zum Beitrag vorwärts scheitern
Du musst mir erklären wie Mühlen archaisch mahlen.


Kommentar des Autors vom 05.04.2008.

also zunächst einmal müsste man, texttreu, erklären wie mühlen sich archaisch drehen... obige wörter erscheinen mir zum teil passend. fakt ist, dass ich immer bezweifelt habe, dass dieser "vorwärts scheitern"-Spiegel sinn ergibt. ich glaube er missbraucht sein Sprachmaterial, verstößt gegen semantik, wo es nicht beabsichtigt ist. auf der anderen seite hat dieser spiegel oft dazu geführt, dass leute meinten, etwas darin sehen zu können und umsomehr muss er natürlich auch hier der diskussion preisgegeben werden.
Wagena
geschrieben von Anetreus am 06.01.2008
Bewertung zum Beitrag Wagena
Als Fan skurriler Wortschöpfungen musste ich deine obszönomobile, autorotische Kreation bemerken ;-)
Grüße,
Anetreus
www.wagena.com
La, Leleika! laleileika
geschrieben von Morningstar am 15.12.2007
Bewertung zum Beitrag La, Leleika! laleileika
ich habe keine ahnung wie das zu bewerten ist. nimm einfach nur zur kenntnis dass ichs gelesen habe.. gerne gelesen, auch wenn ich es wohl nicht wirklich verstehe.
was hast du dir dabei gedacht?
Re: Wenn nicht ich, wer entscheidet denn dann?
geschrieben von Michel Kenzler am 16.11.2007
Ein Determinist könnte natürlich fragen: wann werden Entscheidungen ins Spiel gebracht, also wann rede ich von ihnen? Ich rede von Entscheidungen dann wenn ich jemand anderen a) verantwortlich für etwas machen will, dann muss er sich nämlich dafür entschieden haben können und demzufolge auch anders gekonnt haben müssen oder wenn einem b) keine gründe einfallen, warum etwas so ist und nicht anders... dann sagen wir das ist eben in einer blackbox namens bewusstsein festgelegt worden.
das ist ein ansatz gegen das sein, also gegen WAS-ist?-fragen. demnach bleibt das leben mystisch. wir haben es nur semiotisch, kommunkativ, evolutiv, temporär, in selbstkreierten unterscheidungen. ...
Der Beschluss
geschrieben von Khaine am 11.11.2007
Bewertung zum Beitrag Der Beschluss
Ich kann mich Morningstar nur anschließen. Erinnert mich vom Stiel und der Komplexität irgendwie an Kafka.
Ich hab mir die Geschichte jetzt ein paar mal durchgelesen, kann aber noch nicht behaupten sie verstanden zu haben. Dein Hinweis in Morningstars Beitrag ist jedoch hilfreich. Auf jeden Fall verwendet der Text viele Symboliken. Ich denke die Beschreibung der Wohnung und besonders des Zimmers sollte nicht unbeachtet bleiben. Auch das vordringen des Protagonisten nur bis zur Türe, nicht jedoch in den Raum wird eine Bedeutung haben, vielleicht sogar auf mehren Ebenen (einmal in sexueller Hinsicht und einmal mental).
Der Anfang ist interessant. Irgendwie ist er eingeladen aber irgendwie auch nicht. Seinen Weg muss er sich selbst bahnen und der Schluss rundet das ganze ab, den so wie ich das verstehe weiß der Protagonist nicht mal selbst wo er plötzlich verschwunden ist.

Wenn ich schnell einen ersten Versuch wagen müsse, würde ich die Wohnung der Geliebten mit einem Gehirn gleichsetzen und die Geliebte als den verborgenen Teil seiner Persönlichkeit den zu ergründen er versucht. Der Protagonist selbst ist eher jemand, oder besser gesagt eine innere Instanz, die in sich gefestigt ist (feste Gestalt hat), jedoch nach/von Außen wirkt und die eigene Person auch von "Außen" wahrnimmt und bewertet. (Materie und Geist?)

Die Geliebte die sich, wie du sagst, ständig verändert könnte auf diesen unbeständigen verborgenen Teil in uns hinweisen der sich anzupassen versucht, um der Lebensphase und Situation gerecht handeln zu können (Wachstum/Weiterentwicklung).

Das Verschwinden des Protagonisten könnte die Auflösung dieser kurzfristigen Festigung der Persönlichkeit bedeuten die für eine bestimmte Situation, eine bestimmte Lebensphase bestimmt war und nun das weiterentwickelte Bewusstsein einengt oder nicht mehr begreifen kann, und aus dem sich das Bewußtsein wie eine Schlange aus der eigenen Haut häuten muss.

Nur so als ein erster Interpretationsversuch. :)

Lieben Gruß

Khaine


Kommentar des Autors vom 16.11.2007.

Vor allen Dingen im ersten Absatz machst du sehr sehr gute Beobachtungen am Text. Das gibt echt Hoffnung, dass es doch noch Menschen gibt, die einen Text zu lesen verstehen. Wirklich ganz präzise beobachtet. Auch die Parallele zu Kafka... Der Text steht (nebst einer persönlichen Erfahrung) komplett unter dem Eindruck Kafkas, dessen Erzählungen ich ein paar Tage zuvor gelesen hatte, dessen Schreiben ich nachempfinden wollte und dessen Technik (automatisiertes Schreiben, schreiben vor schlafen --> schreiben nachm aufwachen noch im bett, aufschreiben von im traum geschriebenem) ich angewandt habe. Die Interpretationsansätze möchte ich nicht kommentieren. (weil Dumbledore sonst schwul wird bzw. weil ein autor sich da getrost raushalten kann.) Danke für den Kommentar, hat mich zu lesen gefreut.
der beschluss
geschrieben von Morningstar am 07.11.2007
Das ist mal eine verdammt komplexe antwort. Deine Sichtweise vom Ich betrachte ich als nachvollziehbar, jedoch stellt sich dann wieder die alte frage nach dem schicksal? wie natürlich auch in deinem text. Mich würde deine sicht der dinge dazu interessieren darum : "Wenn das Ego nicht in der Lage ist selbst entscheidungen zu treffen, und darum das ID nicht mehr relevant ist, wer entscheidet dann?" nur das Superego oder vielleicht Gott, eine Idee die den Menschen halt gibt?
gruß
Der Beschluss
geschrieben von Morningstar am 31.10.2007
Bewertung zum Beitrag Der Beschluss
Ein sehr gelungenes Werk meiner Meinung nach. Liesst sich gut und angenehm, ist packend. Bin mir nur nicht sicher was dein Ziel ist. Ist der Protagonist schizo??
gruss


Kommentar des Autors vom 07.11.2007.

Hm ja Schizophrenie wäre wahrscheinlich eine Prämisse, die den Text erklären könnte, obwohl ich mir nicht sicher bin, woran man das festmachen sollte. Ich denke wenn man das Ich nicht zu sehr umklammert hält, also es nicht für ein sich selbst verstehendes und eklären-könnendes damit ein tatsächlich gegebenes Gebilde hält, dann sollte man eine ziemlich reale und diesem text dienliche sichtweise auf personen haben. die einheit des hauptcharaktärs, um den entscheidenden hinweis zu geben besteht in dem wunsch angemessen auf die frau zu reagieren. die frau jedoch, und das ist ein problem, entzieht sich dem, indem sie ihre form verändert... mädchen, frau, meerjungfrau, zukünftige mutter, lesbe, gefallener engel, schlampe. zu komplex für den alteuropäischen stürmer und dränger. er verliert seinen bezug zu ihr.
Wagena
geschrieben von Morningstar am 19.10.2007
Bewertung zum Beitrag Wagena
Welcome back
Du magst Autos, ja? ich auch aber du gehst da etwas weiter. gefaellt mir gut, sehr treffend ausgedrueckt.
gruss
:)
geschrieben von Silence am 18.10.2007
NEEEIIIIN! er ist wieder da :)

Ich find dein neues Profil übrigens schön übersichtlich *g*

Eintrag im Gästebuch verfassen